Prof. Manfred Gross aus München stellte fest, dass NSAR bei der Therapie der Arthrose nicht verzichtbar sind, auch wenn gastrointestinale Nebenwirkungen auftreten. Besonderes Risiko tragen dabei Patienten über 60 Jahre, Patienten mit einer Ulkusvorgeschichte, mit Gerinnungsstörungen, dyspetischen Beschwerden, einer Helicobacter pylori-Infektion und schweren Begleiterkrankungen. Weitere Risikofaktoren sind Komedikation mit Antikoagulanzien, ASS oder anderen Thrombozytenaregationshemmern, Steroiden oder SSRI. Dabei sinkt das Risiko für gastrointestinale Nebenwirkungen nicht mit der Therapiedauer, sondern steigt linear an.
Trotzdem werden 90% der NSAR Patienten über 65 Jahre verschrieben, 10-34% dieser Altersgruppe nehmen täglich NSAR und 70% mindestens einmal wöchentlich NSAR ein und jeder weitere Risikofaktor erhöht das Risiko für Nebenwirkungen für diese Patienten weiter. In einer spanischen Studie zeigte sich, dass nur 7,5% der Arthrosepatienten keinen Risikofaktor trugen, aber 27,5% trugen einen Risikofaktor, 37,4 % trugen zwei Risikofaktoren und 20,2 % trugen drei Risikofaktoren. Grundsätzlich gilt, je mehr Risikofaktoren für GI-Nebenwirkungen ein Arthrosepatient trägt, desto höher ist sein Risiko für Komplikationen, trotzdem erhalten viele Patienten nicht den nötigen PPI oder nehmen ihn nicht ein.
Diese Probleme können mit der Kombination aus Esomeprazol und Naproxen gelöst werden. Dabei wird das Esomeprazol frühzeitig im Magen freigesetzt, während das Naproxen erst später im Dünndarm freigesetzt wird. So senkt Vimovo® die Inzidenz für Ulzerationen im oberen GI-Trakt um 76%.
Quelle: Symposium am 11.10.2019 im Rahmen des Schmerzkongresses in Mannheim “Von NSAIDs schon alles bekannt?” Veranstalter: Grünenthal