Die Hepatische Enzephalopathie (HE) gehört zu den Komplikationen der Leberzirrhose, erklärte Prof. Joachim Labenz, Diakonie-Klinikum, Siegen. Nach der Akuttherapie dieser in vielen Fällen episodisch verlaufenden Erkrankung, ist unbedingt eine dauerhafte Sekundärprophylaxe durchzuführen, unterstrich er in Mannheim.
Gut ein Drittel der Patienten mit Leberzirrhose entwickeln im Krankheitsverlauf eine manifeste HE [1]. Im Gegensatz zum allgemeinen Bewusstsein in der Bevölkerung, sagt der Hepatologe, "ist diese Erkrankung jedoch äußerst ernst zu nehmen." Die HE ist eine Form der dekompensierten Zirrhose, welche mit einer 1-Jahres-Mortalitätsrate von 25% verbunden ist [2].
Pathogenetisch steht aufgrund der stark eingeschränkten metabolischen Funktion der Leber eine Transformation des Darm-Mikrobioms mit einer Hyperammonämie im Vordergrund. Hier setzt das darmselektive Antibiotikum Rifaximin (Xifaxan® 550 mg) an. Es moduliert das Mikrobiom und reduziert unter anderem ammoniakbildende Bakterien. "Wird eine HE nach der Akuttherapie nicht dauerhaft prophylaktisch behandelt", betont Labenz ausdrücklich, "drohen dem Patienten irreversible kognitive Defizite, in fortgeschrittenen Stadien das Leberkoma und der Tod."
Quelle: Pressegespräch: Hepatische Enzephalopathie in der Praxis – Weiterbehandeln ist das Wichtigste, DGIM, Mannheim, 11. April 2016; Veranstalter: Norgine
Literatur
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- Labenz J, Z Gastroenterol 2014; 52–KG116
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- Fleming KM et al., Liver Int 2012;32(1): 79-84