Primäre Schlafstörungen sind in der Hausarztpraxis häufig. Eine Verhaltenstherapie kann helfen, ist aber aufwändig und häufig nicht einfach zugänglich. Ein Element einer Verhaltenstherapie bei primärer Insomnie ist die Begrenzung der Schlafenszeit, um fragmentierten Schlaf durch leichten Schlafentzug zu konsolidieren.
In einer Interventionsstudie wurden 97 Patienten aus 14 Hausarztpraxen mit primärer Insomnie randomisiert – entweder nur zu Schlafhygiene beraten oder erhielten zusätzlich eine vereinfachte Anleitung zur Begrenzung der Zeit, die sie im Bett verbringen sollten (Schlafdauer +50 Prozent der wachgelegenen Zeit, mindestens aber fünf Stunden). Die Beratungen zu Schlafhygiene dauerten elf, zu Schlafhygiene und Schlafbegrenzung 20 Minuten, eine zweite Beratung elf bzw. 14 Minuten. Die Intervention nahm ein an Schlafstörungen interessierter Hausarzt vor, der jedoch keine spezielle verhaltenstherapeutische Ausbildung hatte.
Nach sechs Monaten war die subjektive Schlafqualität in der Interventionsgruppe statistisch signifikant besser als in der Kontrollgruppe, während die Schlafdauer nicht signifikant verbessert wurde. Fazit: Da weder Patienten noch teilnehmender Arzt verblindet waren und die Intervention nur ein einziger Allgemeinmediziner vornahm, ist die Effektivität in der Routineversorgung nicht geklärt. Es zeigt sich aber, dass ein vereinfachter verhaltenstherapeutischer Behandlungsbaustein in der Hausarztpraxis mit geringem Zeitaufwand angewendet werden kann.
Falloon K, Elley CR, Antonio Fernando III AF et al: Simplified sleep restriction for insomnia in general practice: a randomised controlled trial. Br J Gen Pract 2015; DOI: 10.3399/bjgp15X686137
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