Eine neue Software soll dem Bereitschaftsdienst unter der 116117 sowie Bereitschaftsdienstpraxen künftig die Triage von Notfällen erleichtern. Das “Strukturierte medizinische Ersteinschätzungsverfahren für Deutschland” – kurz SmED – haben AQUA-Institut, Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) und die in4medicine AG auf der Basis eines Schweizer Verfahrens entwickelt.
SmED wird ab 2019 im Alltagseinsatz auf dem Gebiet von elf KVen evaluiert; eingesetzt werden kann es von Vertragsärzten und Kliniken in allen KV-Regionen. Der Innovationsfonds fördert das Projekt mit 3,7 Millionen Euro.
“Das standardisierte Verfahren ermöglicht eine sichere Empfehlung, wer tatsächlich die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchen muss”, erklärte Dr. Stephan Hofmeister, Vize-Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), bei der Vorstellung Ende Juni. Die übrigen Patienten sollen in andere Versorgungsbereiche geleitet werden, auch sei eine abschließende telefonische ärztliche Beratung denkbar.
Notaufnahmen arbeiten teils bereits heute mit evaluierten Triagemethoden. Neu ist jedoch das Weiterleiten in die entsprechende Versorgungsebene – ein Vorhaben, das auch der Sachverständigenrat in seinem jüngsten Gutachten anregt (S. 20f).