Vor dem Hintergrund des anhaltenden Chao um die Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) fordert der Deutsche Hausärzteverband ein klares Bekenntnis der Bundesärztekammer (BÄK), dass die Stärkung der hausärztlichen Leistungen Priorität bei den weiteren Verhandlungen haben wird.
„Die BÄK muss jetzt endlich einmal erklären, was sie bei der Novellierung der GOÄ erreichen will. Unsere Forderungen dabei sind klar: Hausärztliche Leistungen müssen angemessen dargestellt werden, beispielsweise die Betreuung multimorbider Patienten und der Einsatz von speziell weitergebildeten Versorgungsassistentinnen (VERAH®). Dies würde den Bedürfnissen einer älter werdenden Bevölkerung entsprechen“, sagt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.
Entscheidend sei dabei nicht, dass diese Leistungen in einem eigenständigen hausärztlichen Kapitel beschrieben werden, sondern dass die Arbeit der Hausärztinnen und Hausärzte in einer neuen GOÄ fair und realitätsnah abgebildet wird. „Unser Fokus liegt nicht darauf, irgendwelche neuen Systematiken und Kapitel einzuführen, sondern darauf, dass die hausärztlichen Leistungen vernünftig dargestellt werden. Diese Forderung werden wir mit Vehemenz vertreten. Das ist die Position der Delegiertenversammlung des Deutschen Hausärzteverbandes“, so Weigeldt (siehe auch S. 22f).
Im Hinblick auf den anstehenden Deutschen Ärztetag Ende Mai müsse endlich die mehrfach in Aussicht gestellte Transparenz seitens der BÄK sichergestellt werden. Auch erwarte man eine Erklärung, wie es zu der aktuellen Situation kommen konnte und wie man weiter verfahren wolle, so Weigeldt. Die BÄK hat angekündigt, sich bereits am 11. Mai mit Verbänden und Fachgesellschaften beraten zu wollen. Dabei sollen auch das Bundesgesundheitsministerium und Vertreter der PKV mit am Tisch sitzen.
Künftig wird BÄK-Präsident Prof. Fran Ulrich Montogomery selbst die Verhandlungen zur GOÄ führen. Dem entsprechenden BÄK-Ausschuss wird nun Allgemeinarzt Dr. Klaus Reinhardt vorsitzen.