Covid-19-Erkrankte mit Lungenentzündung, die noch keine High-Flow-Sauerstofftherapie benötigen, profitieren von Remdesivir: Sie erholen sich schneller und das Risiko zu versterben sinkt. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einer frühen Nutzenbewertung.
Es sieht für moderat Erkrankte daher einen beträchtlichen Zusatznutzen im Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichstherapie, also der Therapie nach ärztlicher Maßgabe. Für schwerer Erkrankte gelte dies jedoch nicht.
Remdesivir ist in Europa seit Juli 2020 bedingt zugelassen zur Behandlung von Covid-Patienten, die zusätzlich Sauerstoff, aber keine invasive Beatmung benötigen.
Die nun veröffentlichte Nutzenbewertung beruht auf den Daten aus drei randomisierten kontrollierten Studien mit zusammen 1.895 Erkrankten, aus denen jeweils Subgruppen mit insgesamt 958 Patientinnen und Patienten bewertungsrelevant sind.
Im Vergleichsarm wurden die Teilnehmer jeweils mit den bis dato verfügbaren Optionen behandelt. Für an Covid-19 erkrankte Jugendliche lagen keine Studiendaten vor, schränkt das IQWiG ein. Auch ließen sich die Ergebnisse der Nutzenbewertung aufgrund der höheren Mortalität in Abhängigkeit vom Alter nicht auf Jugendliche übertragen. Hier sei daher kein Zusatznutzen zu attestieren.