Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom sollten kein direktes orales Antikoagulans (DOAK) erhalten und eine Umstellung auf Vitamin-K-Antagonisten erwogen werden. Darauf weist die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) in einem Rote-Hand-Brief Ende Mai hin. Dies betreffe Apixaban, Dabigatranetexilat, Edoxaban sowie Rivaroxaban. Nicht angewendet werden sollten sie insbesondere bei Hochrisikopatienten, die in allen drei Antiphospholipid-Tests (Lupus-Antikoagulans, Anti- Cardiolipin-Antikörper, Anti-Beta-2-Glykoprotein-1- Antikörper) positiv getestet wurden.
In einer randomisierten, offenen, multizentrischen Studie war die Anwendung von Rivaroxaban bei Patienten mit Thrombose in der Vorgeschichte, bei denen ein Antiphospholipid-Syndrom diagnostiziert wurde, gegenüber Warfarin mit einem erhöhten Risiko für rezidivierende thrombotische Ereignisse assoziiert, heißt es. Die Studie wurde wegen einer erhöhten Rate thromboembolischer Ereignisse im Rivaroxaban-Arm gegenüber Warfarin (7/59 Patienten vs. 0/61) vorzeitig abgebrochen. Für die anderen DOAK seien weniger Daten verfügbar. Es gebe aktuell keine ausreichende Evidenz, dass eines der DOAK bei Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom einen ausreichenden Schutz biete.