Wird der Herzkatheter überflüssig?
Die koronare CT-Angiographie hat sich als zuverlässiges Verfahren zur KHK-Diagnostik etabliert. Mit einer Sicherheit von fast 100 Prozent kann heute damit eine KHK ausgeschlossen werden. Dank entsprechender Triggerung konnte die Strahlenbelastung in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden, d.h. die Strahlendosis liegt heute mit den neuesten Geräten (Revolution-CT) nur bei 0,5 mSv, also sogar unter der bei der Koronarangiographie. Sinnvoll ist die Kardio-CT bei Patienten mit unspezifischer Symptomatik, wenn kein Ischämienachweis vorliegt. Bei typischen Stenokardien bzw. einem Ischämienachweis ist jedoch die konventionelle Koronarangiographie sinnvoller, weil dabei auch die Möglichkeit der Koronarintervention gegeben ist. Vieles spricht dafür, dass die koronare CT-Angiographie demnächst bei der KHK-Diagnostik als „primärer Türsteher“ fungieren wird, da die Sensitivität und die Spezifität der Belastungsuntersuchungen zu wünschen übrig lässt. Darüber hinaus wird mit der Kardio-CT in Zukunft auch eine Evaluierung der funktionellen Relevanz koronarer Stenosen möglich sein.
Quelle: Dresdner Herz-Kreislauf-Tage, 22.-24. Januar 2016)