Im menschlichen Blutstrom treten Turbulenzen häufiger auf als bisher gedacht. Zu diesem Schluss kam eine im Wissenschaftsmagazin PNAS veröffentlichte Studie (DOi: 10.1073/pnas.1913716117).
Zwar ist die Geschwindigkeit des Blutes gering und die Viskosität hoch – laut Forschungsteam reagieren pulsierende Strömungen aber sehr empfindlich auf geometrische Störungen und werden dadurch schon bei einer niedrigeren Strömungsgeschwindigkeit turbulent.
In menschlichen Blutbahnen finden sich häufig Krümmungen, Unebenheiten oder Verengungen, etwa durch arteriosklerotische Läsionen. Dadurch treten Verwirbelungen viel öfter auf als anhand der klassischen Strömungsmechanik-Theorie zu erwarten wäre. Für den Körper ist dies nicht von Vorteil: Unregelmäßigkeiten im Blutstrom fördern Entzündungen und Funktionsstörungen des Endothels, was wiederum zu Arteriosklerose führen kann.
Quelle: Universität Bremen