Vielen inaktivierten Impfstoffen und Subunit-Impfstoffen werden Adjuvanzien zugesetzt, um die Immunantwort zu verstärken. Welche Wirkung die Adjuvanzien auf die Immunzellen ausüben, analysierte eine Forschungsgruppe unter Federführung des Paul-Ehrlich-Instituts und des Friedrich-Loeffler-Instituts.
Die Forscher etablierten dafür ein Modellsystem aus humanen kultivierten dendritischen Zellen beziehungsweise aus Kokulturen mit dendritischen Zellen und Lymphozyten und untersuchten zehn verschiedene Adjuvanzien.
Es zeigte sich ein unterschiedlich starkes, individuelles Wirkungsprofil: Einige Adjuvanzien stimulierten die dendritischen Zellen direkt, andere aktivierten sie besser in Anwesenheit der Lymphozyten, wieder andere erzeugten keinerlei aktivierende Effekte.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Adjuvanzien wie Aluminiumhydroxid induzierten Agonisten der Toll-ähnlichen-Immunrezeptoren (Toll-like receptors, TLR), wie etwa der TLR7/8-Agonist Resiquimod (R848), Typ-1-Interferon- und Interleukin-6-Antworten sowie eine robuste zytotoxische T-Zell-, B-Zell- und Natural Killer(NK)-Zell-Proliferation, die besonders für antivirale Immunantworten geeignet ist.
Um eine Immunantwort gegen Covid-19 zu induzieren, wird derzeit Lipid-verpackte RNA eingesetzt. Interessanterweise war das durch R848 induzierte Zytokinprofil fast identisch mit dem durch Lipid-verpackte RNA induzierten Muster. Insgesamt können diese Erkenntnisse dabei helfen, die Wirkungsweise und Sicherheit einzelner Adjuvanzien besser zu beurteilen.
Quellen:
Rossmann L et al. Proc Natl Acad Sci USA 2021; 118 (39): e2103651118;
https://doi.org/10.1073/pnas.2103651118
Newsletter Paul-Ehrlich-Institut Pressemitteilung 17/21 https://www.pei.de/DE/newsroom/pm/jahr/2021/17-wirkverstaerker-adjuvanzien-impfstoffe-unterschied-wirkungsweise.html