Seit 10 Jahren ist retardiertes Tapentadol in Deutschland verfügbar. Der Einsatz von retardiertem Tapentadol (Palexia® retard) ist in einer breiten Klientel chronischer Schmerzpatienten möglich, wenn eine Indikation für Opioide besteht, so Popp. Seine Praxistipps:
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- Realistische Therapieziele vereinbaren, beispielsweise Schmerzreduktion um 30 %.
- Funktionalität und Lebensqualität berücksichtigen – was ist dem Patienten wichtig?
- Neuropathischer, nozizeptiver oder gemischter Schmerz müssen bei diesem Wirkstoff nicht unterschieden werden.
- Tapentadol retard ist auch bei geria-trischen Patienten gut einsetzbar.
- Eine niedrige Einstiegsdosis und langsames Hochtitrieren sind empfehlenswert – bei Bedarf sind jedoch auch hohe Dosen möglich.
- Das Hochtitrieren per se ist unkompliziert, etwa durch Steigerung um 2 x 50 mg alle 1 – 3 Tage, so Popp.
- Auch eine kurzzeitige Verordnung kann sinnvoll sein, um Bewegung und Physiotherapie zu ermöglichen.
- Schwierig zu behandelnde chronische Schmerzpatienten sind mit retardiertem Tapentadol oftmals zufriedener, leichter zu führen und therapietreu.
- Bei leichter bis mäßiger Nierenfunktionseinschränkung ist keine Dosisanpassung notwendig.
- Gastrointestinale Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Obstipation treten mit dieser Therapie seltener auf als etwa mit Morphin oder Oxycodon.
Mit retardiertem Tapentadol sei nach seiner Erfahrung oftmals ein Therapieerfolg erzielbar, betont der Allgemeinarzt. Durch das günstige Effekt-Verträglichkeits-Verhältnis komme es auch ärztlichen Kollegen entgegen, die bislang selten Stufe-3-Opioide verordnet haben.
Quelle: Online-Pressegespräch “10 Jahre Palexia® retard – Aspekte einer Erfolgsgeschichte”, am 01. Juli 2020. Veranstalter: Grünenthal