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EditorialKooperation erfordert starken Verband

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir beobachten momentan, dass das tradierte System der ärztlichen Selbstverwaltung zunehmend an Problemlösungskompetenz verliert. Es ist immer häufiger nicht mehr in der Lage, die Versorgung der Patientinnen und Patienten flächendeckend sicherzustellen. Immer mehr Akteure im Gesundheitswesen machen sich deswegen zunehmend Gedanken, wie eine Versorgung auch jenseits des KV-Systems aussehen kann. Wir als Deutscher Hausärzteverband haben, gemeinsam mit Krankenkassen, damit bereits vor vielen Jahren begonnen. Heute können wir sagen, dass wir mit der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) bundesweit ein funktionierendes alternatives System ausgerollt haben, dessen Umsetzung ausschließlich in den Händen von uns Hausärztinnen und Hausärzten liegt.

Bei immer mehr anderen ärztlichen Verbänden, die unserer Vertragswelt skeptisch bis ablehnend gegenüber standen, ist die Erkenntnis gereift, dass die wachsenden Defizite des alten Systems nicht durch einfache Reformen zu beheben sind. Deswegen sind wir mit diesen Verbänden in konstruktive Gespräche eingetreten, wie wir auch gemeinsam neue Wege beschreiten können. Ein konkretes Beispiel ist die Versorgungslandschaft Rheuma, bei der wir in Kooperation mit dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit chronisch entzündlichen Rheumaformen ganz neu gestalten.

Diese Kooperationen, insbesondere auch in politischen oder Kooperation erfordert starken Verband berufspolitischen Angelegenheiten, wie auf dem Deutschen Ärztetag, erfordern einen starken Verband, der primär die hausärztlichen Interessen vertritt. Auf dieser Grundlage lassen sich lebbare und sinnvolle Vereinbarungen treffen. Ein allgemeines, diffuses Einigkeitsgefasel hat uns dagegen noch nie weiter gebracht. Dahinter waren immer andere Interessen verborgen. Die Erfahrung zeigt, dass wir in gegenseitigem Respekt mit den Fachgruppen und Verbänden sachgerecht vor allem in Hinblick auf eine gute hausärztliche wie fachspezifische Patientenversorgung vorankommen.

Wenn dies auch in Zukunft so bleibt, dann werden wir durch die Zusammenarbeit mit Partnern die Chance haben, noch mehr unserer Ideen umzusetzen und so vor allem, aber nicht nur, die hausärztliche Versorgung in Deutschland zu stärken. Selten war es so wichtig wie heute, sich als Hausärztin oder Hausarzt in unserem Berufsverband zu engagieren, denn im Rahmen der Neuordnung großer Teile der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland ist es entscheidend, dass Hausärzte ihre Positionen und Vorschläge klar und deutlich vertreten wissen. Dies ist nur mit einem starken Hausärzteverband möglich.

Mit kollegialen Grüßen

Ulrich Weigeldt

Bundesvorsitzender Deutscher Hausärzteverband e.V.

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