© Silvia Kriens/Hausärztinnen- und Hausärzteverband Westfalen-Lippe Dr. Jens Grothues ist Hausarzt in einer BAG mit vier Ärzten in Beverungen.
Dr. Jens Grothues: HZV bedeutet für mich Innovation! Denken wir allein daran, wie lange wir auf eine Gebührenordnungsänderung im KV-System warten. Ewig!
Die HZV ist nicht nur deutlich schneller, sie ist auch bürokratieärmer. Es passieren weniger Fehler bei der Abrechnung und sie ist finanziell deutlich attraktiver als das KV-System. Man kann auch deutlich besser kalkulieren.
Nicht zu vergessen: Wir können unsere Patientinnen und Patienten in der HZV deutlich besser versorgen. Weniger Bürokratie bedeutet nämlich vor allem mehr Zeit für unsere eigentliche Tätigkeit am Patienten, zudem sind Gesundheitsuntersuchungen (GU) beispielsweise häufiger möglich.
Ihr Tipp für Praxen, die gerade mit der HZV starten?
Nehmen Sie die Unterstützungsangebote Ihres Landesverbandes, wie in meinem Fall Westfalen-Lippe, oder der HÄVG in Anspruch. Stellen Sie Fragen, auch bei HZV-Praxen im Kollegenkreis. Und nutzen Sie von Beginn an das Arztportal!
s gibt keinen Grund, das nicht zu tun und es erleichtert viele Vorgänge extrem. Ich habe nicht nur schnelleren Zugriff auf meine Abrechnungsdaten, es ist auch sehr praktisch beispielsweise in der Zusammenarbeit mit dem Steuerberater.
Es gibt aber immer noch Hausärztinnen und Hausärzte, die zögern…
Ja, weil sich immer noch viele Mythen um die HZV ranken. Es sei alles so kompliziert, der Online-Key sei quasi Big Brother, es sei alles sehr langsam, umständlich und vieles mehr. Ich kann aus eigener Erfahrung nur anderes berichten. Wenn man die Systematik der Verträge einmal verinnerlicht hat, geht auch die Abrechnung leicht von der Hand. Vorbei die Angst vor Regressen oder Plausibilitätsprüfungen.
Und warum sollten Patientinnen und Patienten sich in die HZV einschreiben?
Mit der Teilnahme an der HZV sichern sich Patientinnen und Patienten ihren Stammplatz in ihrer Hausarztpraxis. Es sind mehr Vorsorgen möglich, die Betreuungsintensität kann eine ganz andere sein, weil viel Bürokratie entfällt.
Dank des Einsatzes von beispielsweise arriba kann ich mit meinen Patientinnen und Patienten ganz anders auf Augenhöhe kommunizieren. Die Arzt-Patientenbindung ist hier noch mehr als sonst von Verlässlichkeit und Vertrauen geprägt. Denn dieses Vertrauen bekräftigt der Patient letztlich mit seiner Unterschrift.
Ihre Praxis konnte ja einen großen Teil der Patientenschaft erfolgreich in die HZV einschreiben, wie gelingt Ihnen und Ihrem Team das?
Das kann natürlich jede Praxis machen, wie es für sie und den individuellen Praxisablauf passt. Bei uns hat sich bewährt, dass die persönliche Ansprache der Menschen immer durch den Arzt erfolgt. Wichtig ist auch hier das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient.
Deshalb sprechen wir niemals beim ersten Besuch in der Praxis auf die HZV an. Wenn wir mit unseren Patienten über Hausarztzentrierte Versorgung sprechen, erklären wir immer ganz transparent die Vorteile für den Patienten und den Arzt. Darüber hinaus betonen wir immer die Freiwilligkeit. Bei uns wird niemand gezwungen, an der HZV teilzunehmen.
Da wir aber so offen mit den Vorteilen für beide Seiten umgehen, sind die meisten Patientinnen und Patienten offen für das Angebot dieser besonderen Form der Versorgung.
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