Berlin. Die Techniker Krankenkasse (TK) will mit einer eigenen bundesweiten „elektronischen Gesundheitsakte” neue digitale Lösungen für Patienten voranbringen. Versicherte sollen zum Beispiel Daten zu Diagnosen, Impfungen, verordneten Medikamenten oder Röntgenbilder in der Akte sehen können, wie die TK am Dienstag (24. April) in Berlin mitteilte. Damit sollen dezentral bei Krankenhäusern, Ärzten oder Therapeuten liegende Daten zusammengeführt werden können. Dies soll auch unnötige Doppeluntersuchungen oder Medikamenten-Wechselwirkungen vermeiden.
„Der Patient ist der Herr seiner Daten”, sagte TK-Chef Jens Baas. Die Nutzung soll freiwillig und kostenlos sein. Der Zugriff ist vom Handy über eine App vorgesehen. Geplant ist zunächst ein Anwendertest, für den sich TK-Versicherte registrieren können. Baas betonte, dass es bei der technischen Basis elektronischer Akten unter Krankenkassen keinen Wettbewerb geben solle. Daten müssen bei Kassenwechseln mitgenommen werden können. Das Angebot setzt die TK mit IBM um, Daten sollen in einem Rechenzentrum in Deutschland gespeichert werden.
Die Delegierten des Deutschen Hausärzteverbandes hatten den Vorstand bei ihrer Versammlung auf Sylt jüngst beauftragt, den politischen Prozess, eine elektronische Patientenakte einzuführen, „weiter aktiv und konstruktiv zu begleiten und mitzugestalten”. Dabei solle der Vorstand insbesondere die Belange und Interessen der Hausärzte einbringen.
Quelle: dpa