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Neue StudienergebnisseRemission bei Prädiabetes: Auf die Körpermitte kommt es an

Wann entwickelt sich ein Prädiabetes zu einem manifesten Typ-2-Diabetes? Ein Forschungsteam hat auf der Suche nach einer Antwort auf diese Frage 1.160 Menschen mit Prädiabetes über mehrere Jahre nachverfolgt.

Bei der Remission eines Prädiabetes kommt es wohl vor allem auf das viszerale Bauchfett an.

Welche Mechanismen führen zur Remission bei Prädiabetes? Diese Frage hat sich ein Team des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) gefragt und in einer Studie 1.160 Menschen mit Prädiabetes untersucht.

Alle Personen nahmen über ein Jahr an einer Lebensstilintervention, bestehend aus gesunder Ernährung und Sport, teil. Anschließend wurden die Daten der 298 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (25,7 Prozent) genauer ausgewertet, die mindestens fünf Prozent an Gewicht verloren hatten.

Von ihnen wurden diejenigen als Responder eingestuft, bei denen sich Nüchternblutzucker (NPG), 2-Stunden-Glukose und HbA1c-Wert innerhalb der zwölf Monate normalisierte, die also eine Remission erreicht hatten (insgesamt 128 Personen, 43 Prozent).

Dazu musste der NPG bei <100mg/dl liegen, der 2-Stunden-Glukose-Wert bei <140mg/dl und der HbA1c bei <5,7 Prozent. Diejenigen, die trotz Gewichtsverlust keine Remission erreichten, galten als Non-Responder (170 Personen, 57 Prozent).

Die Responder waren im Schnitt etwas jünger (55,4 vs 61,9 Jahre), das Geschlecht machte keinen großen Unterschied (54 Prozent weiblich, 46 Prozent männlich). Auch die durchschnittliche BMI-Reduktion war in beiden Gruppen ähnlich (Responder: von 32,4 auf 29,0 kg/m2, Non-Responder: von 32,1 auf 29,1 kg/m2).

Wenn aber nicht die Gewichtsabnahme zwischen den beiden Gruppen den Unterschied ausmachte – was dann? Fündig wurde das Team in der Körpermitte: Die Responder hatten trotz gleicher Gewichtsabnahme mehr viszerales Bauchfett abgebaut. Dieses kann die Insulinsensitivität beeinflussen, unter anderem durch eine Inflammation im Fettgewebe.

Tatsächlich zeigten die Responder eine bessere Insulinsensitivität, auch wurden weniger Entzündungsmarker nachgewiesen. Die Insulinsekretion blieb indes in beiden Gruppen unverändert. Das sei ein wichtiger Unterschied zur Remission von Typ-2-Diabetes, die insbesondere durch eine Verbesserung der Insulinsekretion vermittelt wird, erinnert das Team.

Auch auf lange Sicht profitierten die Responder: Sie hatten auch zwei Jahre nach Ende der Lebensstilintervention ein um 73 Prozent reduziertes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.

Fazit für die Praxis: Wie das Forschungsteam schreibt, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Remission, je mehr Gewicht abgenommen wird und wenn der Bauchumfang mindestens um 4,5 cm bei Frauen und um 7,4 cm bei Männern reduziert wird. Daran könnten sich Ärztinnen und Ärzte orientieren.

Quelle: doi 10.1016/S2213-8587(23)00235-8

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