In einer älter werdenden Gesellschaft muss Prävention an erster Stelle stehen. Nichts schützt den Einzelnen, aber auch unser Solidarsystem, so sehr wie verhinderte Erkrankungen. Viele Fälle von Diabetes, Schlaganfällen, Herzinfarkten oder Krebs könnten vermieden werden, wenn die Versorgung stärker darauf ausgerichtet wäre, Patientinnen und Patienten gezielter zu schützen.
Der beste Beweis dafür ist unsere Hausarztzentrierte Versorgung (HZV). Seit zehn Jahren bestätigt eine Evaluation nach der nächsten, dass gesundheitliche Risiken wie schwere Komplikationen bei Diabetikern proaktiv verhindert werden können durch eine hochwertige präventive Versorgung in den Hausarztpraxen und durch diese koordiniert.
Natürlich verändern sich Risiken stetig – der Klimawandel ist der beste Beweis dafür. Das macht die Flexibilität, die uns die HZV bietet, so essenziell. Neustes Beispiel ist der Zuschlag für klimaresiliente Versorgung, den wir mit der AOK Baden-Württemberg in kürzester Zeit auf den Weg gebracht haben (Siehe Artikel “So begleiten Hausärzte durch Hitzewellen“).
Wir hoffen, dieses Konzept nun schnell in die Breite zu bringen und sind da recht zuversichtlich: Denn Prävention ist auch für die Kostenträger der beste Weg! Schließlich heißt “keine Krankheit” auch “keine Kosten”.
Umso wichtiger ist es, dass die HZV endlich als das gestärkt wird, was sie schon immer ist: Ein Bonus für die Prävention! Aus diesem Grund müssen teilnehmende Patientinnen und Patienten auch endlich einen solchen erhalten – sie entscheiden sich schließlich aktiv, mehr für ihre Gesundheit zu tun durch ein deutliches “Ja” zu einer patientenzentrierten hausärztlichen Steuerung!
Mit kollegialen Grüßen
Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth
Erste stellvertretende Bundesvorsitzende Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V.