Obwohl es sich die meisten Menschen wünschen, sterben tatsächlich höchstens die Hälfte aller Menschen in Deutschland zuhause. Eine Beobachtungsstudie der Universität Göttingen hat untersucht, unter welchen Umständen Patienten häufiger zuhause und unter welchen häufiger in einem Krankenhaus oder Hospiz sterben.
Die Menschen, die zuhause starben, wurden häufiger von ihrem Hausarzt und von ihren Familienangehörigen betreut, als die, die in einer Institution starben. Umgekehrt war eine längerfristige Versorgung von Patienten ausschließlich durch Angehörige damit assoziiert, dass die Patienten in einer Klinik oder einem Hospiz starben. Die Autoren erklären das damit, dass die Angehörigen möglicherweise nach langer pflegerischer Versorgung überfordert sind und fordern mehr Unterstützung für pflegende Angehörige.
Fazit: Eine hausärztliche Betreuung in den letzten 48 Stunden ist damit assoziiert, dass Menschen zu Hause sterben können. Eine Beobachtungsstudie kann keinen Kausalzusammenhang beweisen, aber es lässt sich vermuten, dass Hausärzte den Wunsch von Patienten, zu Hause zu sterben, zu erfüllen versuchen.
Quelle: Gágyor I, Himmel W, Pierau A et al: Dying at home or in the hospital? An observational study in German general practice, European Journal of General Practice 2016, DOI: 10.3109/13814788.2015.1117604