Steigende Praxiseinnahmen werden durch die Inflation sowie deutlich höhere Ausgaben, insbesondere für Personal und IT, weitgehend aufgezehrt.
Zu diesem Ergebnis – einem “fortschreitenden wirtschaftlichen Substanzverlust der Praxen in Deutschland” – kommt das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) in einem Vorbericht für sein jährliches Praxis-Panel. Jüngst wurde dafür in einer Längsschnittanalyse mit 4.419 Praxen die wirtschaftliche Lage zwischen 2015 und 2018 untersucht.
Die Gesamtaufwendungen je Praxisinhaber stiegen demnach zwischen 2015 und 2018 um 12,8 Prozent – deutlich mehr als die Entwicklung der Verbraucherpreise (3,8 Prozent).
Die Personalkosten markierten mit 15.100 Euro bzw. 20,3 Prozent je Praxisinhaber den stärksten absoluten Anstieg aller Ausgabenkategorien, auf Rang zwei rangierte die IT (Wartung und Instandhaltung) mit insgesamt 1.200 Euro bzw. 28,2 Prozent Zuwachs.
Auf der Einnahmenseite hat die Bedeutung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) weiter zugenommen: Der Anteil der GKV-Einnahmen an den Gesamteinnahmen stieg von 76,0 Prozent 2016 auf 77,2 Prozent 2018.
Die Jahresüberschüsse je Praxisinhaber fielen laut Zi-Analyse inflationsbereinigt 2017 um 0,1 Prozent und 2018 um 0,3 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahr. Über den gesamten Zeitraum von 2015 bis 2018 betrug die reale Verbesserung der Überschusssituation zwar 6,8 Prozent.
Diese wird aber ausschließlich durch den starken Anstieg des realen Jahresüberschusses im Jahr 2016 (+7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr) erreicht.