Fast 68 Prozent der chronisch Nierenkranken leiden zusätzlich an mindestens drei weiteren chronischen Erkrankungen. Zu diesem Ergebnis kommt das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi), das bundesweite Abrechnungsdaten analysiert und die Ergebnisse im Versorgungsatlas “Komorbiditätsprofil der chronischen Nierenkrankheit” veröffentlicht hat. Besonders kardiovaskuläre Leiden wie Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und Vorhofflimmern würden deutlich häufiger bei den Nierenkranken auftreten.
Je weiter der Nierenschaden (CKD) voranschreitet, desto mehr steigt auch die Multimorbidität: Während im CKD-Stadium 3 schon 73 Prozent von mindestens drei und 32 Prozent von mindestens fünf chronischen Erkrankungen betroffen waren, stiegen die Werte im CKD-Stadium 5 auf 80 Prozent und 42 Prozent an, teilt das Zi Ende Oktober mit.
Versorgung herausfordernd
“Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnostik und einer umfassenden Behandlung, um das Fortschreiten der Erkrankung zu vermeiden oder zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten”, so der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried. Dazu sei insbesondere eine enge Zusammenarbeit zwischen Hausärztinnen und -ärzten, Nephrologen und Kardiologen nötig. Im Hinblick auf personelle Kapazitäten und zeitliche Ressourcen ergäben sich daraus enorme Herausforderungen für die Versorgung dieser Menschen.
red
Den Versorgungsatlas des Zi finden Sie unter: www.hausarzt.link/VV4h8