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LeserbriefeLeserbriefe

Unterlagen nun gestückelt versenden?

Betreff: “Briefen und Faxen geht es an den Kragen” in HA9/20 vom 20.5.20,

Mit 55 Cent Portoerstattung für Briefe bis 20 g war bei aktuell 80 Cent Portogebühren keine Aufwandsentschädigung geleistet worden. Mit zukünftig 81 Cent unabhängig von den tatsächlichen Versandkosten, müssen wohl umfangreichere Unterlagen gestückelt versendet werden. Zweifellos ist der elektronische Versand wünschenswert. Die Kalkulation zur Bemessung dieser Versandkosten wird im Beitrag nicht erläutert.

Dr. Martin P. Wedig, Facharzt f. Allgemeinmedizin, Herne

Zervikogener Schwindel ist häufig und behandelbar

Betreff: “Von der Schwindelart zur Diagnose” in HA10/20 vom 5.6.20,

In Übersichtsartikeln über das Symptom Schwindel beobachte ich seit Jahren, dass der zervikogene Schwindel entweder gar nicht oder nur als umstrittene Entität genannt wird. Das liegt zum einen daran, dass zervikogener Schwindel via Bildgebung oder anderer Untersuchungsverfahren nicht messbar ist. Der entscheidende Grund liegt aber wohl darin, dass nur wenige Therapeuten die risikofreie Behandlung dieser Entität beherrschen und damit vielerorts die Vorher-Nachher-Beobachtung von größeren Kollektiven fehlt.

Ich habe selbst, in Weiterentwicklung der klassischen Chirotherapie, eine völlig atraumatische, auf passiver Bewegung basierende Behandlungstechnik zum Lösen von HWS-Blockaden entwickelt. Bei ca. 5.000 Behandlungen in den letzten zehn Jahren lag die Erfolgsquote bei über 90 Prozent, wenn keine weitere augenfällige Erkrankung als Ursache vorlag. Dies sind meine dankbarsten Patienten.

Daher sage ich aus meiner Erfahrung: Zervikogener Schwindel ist häufig, bleibt in unserem diagnostischen System häufig als “funktionell” übrig, erzeugt einen hohen Leidensdruck und ist sicher wie erfolgreich behandelbar.

An einer Weitergabe der Technik an interessierte chirotherapeutische (…) Kollegen bin ich interessiert. Ebenso wäre ich an einer Studie interessiert, welche diese Technik wissenschaftlich validieren würde. Es ist mir bisher nicht gelungen, hierfür Interesse zu wecken.

Zugegebenermaßen hängt der Erfolg von der manuellen Geschicklichkeit des Behandlers ab, was ein Studiendesign erschwert. Vielleicht gelingt das dennoch über diesen Leserkreis.

Dr. Nicole Gorris-Vollmer, Ärztin f. Allgemeinmedizin, Oldenburg

Das Schnutentuch – oder Corona in Maschen

Mund-Nasen-Abdeckung, Op-Maske oder Schnutentuch, egal wie man die Abdeckung nennt, die uns (…) begleitet, und egal ob jetzt ein lächerlicher Lappen oder ein wirksamer Schutz meines Gegenübers hilfreich bei Aerosolen ist, man begegnet täglich einer bunten Vielfalt solcher “Masken”.

Unlängst stellte sich ein Patient zur verkehrsmedizinischen Untersuchung mit einem gehäkelten Etwas vor. Bei näherer Betrachtung konnte man durch die Maschen etwas Weißes sehen. “Das ist Küchenrolle”, löste der Patient das Rätsel auf. Er habe davon noch viel im Auto und werde dieses Fließpapier nach dem Besuch der Praxis gegen ein neues Stück austauschen. Seine Frau habe davon jede Menge in unterschiedlichen Farben mit Gummizug für die Halterungsschlaufen, auch kindgerecht, beim Fernsehen in den vielen Stunden der Muße, denen wir uns aktuell ja hingeben, produziert. Selbst seine Enkel tragen dieses “Häkeldeckchen” mit großer Freude. Nach dem Motto: Früh übt sich…

Man kann über diese Art von Schutz denken wie man will. Eines ist sicher: Die Menschen haben verstanden, um was es geht, sie wollen sich und andere schützen.

Selbst ein gehäkeltes Schnutentuch mit Küchenpapier als Filter, der regelmäßig ausgetauscht wird, ist mehr als nichts.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Dr. Norbert Hartmann, Facharzt f. Allgemein- und Innere Medizin, Hörstel

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