Auf schwere Herzrhythmusstörungen weist die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hin, wenn Patienten gleichzeitig Simeprevir mit Sofosbuvir und Amiodaron einnehmen. Die Präparate werden zur Therapie von Hepatitis C eingesetzt. Der AkdÄzufolge soll auf die gleichzeitige Gabe mit Amiodaron verzichtet werden, außer andere Antiarrhythmika kommen nicht infrage. Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) hatte Simeprevir bezüglich des Risikos von Bradykardien kürzlich überprüft. Es wurden zwei Fälle identifiziert.
Bereits im Mai hatte ein Rote-Hand-Brief vor diesen Zusammenhängen für die Kombination von Amiodaron, Sofosbuvir mit Lepidasvir oder Daclatasvir gewarnt (vgl. Der Hausarzt 7/2015). Dies hatte den Ausschuss dazu veranlasst, auch Simeprevir zu prüfen. Die Anwendungs- und Überwachungshinweise aus dem Rote-Hand-Brief zu Sofosbuvir, Ledipasvir und Daclatasvir vom Mai 2015 sind auch für die Behandlung mit Simeprevir zu beachten. Ärzten wird demnach geraten, die Herzfunktion in jedem Fall engmaschig zu überwachen.