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kurz + knappPatienten lassen sich zu selten oder zu spät impfen

Die neue Auswertung von Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) zeigt Defizite, Fortschritte und große regionale Unterschiede bei den Quoten verschiedener Impfungen. So lassen sich beispielsweise immer weniger ältere Menschen gegen Grippe (Influenza) impfen, berichtet das Robert-Koch-Institut (Epid. Bull. 1/17). Auch bei der Rotavirus-Impfung gibt es Lücken. Nur zwei Drittel der Kleinkinder haben eine vollständige Rotavirus-Impfung erhalten. Pro Landkreis sind durchschnittlich 434 Zweijährige nicht vollständig und 65 Zweijährige gar nicht gegen Masern geimpft. Damit liegen erstmals Daten zur Inanspruchnahme der Rotavirus-Impfung vor. Die Impfquote für eine vollständige Impfserie liegt beim Geburtsjahrgang 2014 bei 66 Prozent. Auf Kreisebene ist die Spannweite sehr groß, im Landkreis Rosenheim (Bayern) sind nur 15,4 Prozent der Säuglinge komplett gegen Rotaviren geimpft, in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) sind es 89,3 Prozent.

Auch die Masernimpfung erfolgt nicht immer zeitgerecht, Deutschland ist das Schlusslicht in Europa. Erstmals hat das RKI die absolute Zahl der Kinder hochgerechnet, die zum empfohlenen Zeitpunkt nicht oder nicht vollständig gegen Masern geimpft sind. Mit 24 Monaten waren bundesweit 150.000 Kinder des Jahrgangs 2013 nicht vollständig und weitere 28.000 Kinder gar nicht gegen Masern geimpft. Die Problemregionen liegen vorwiegend in den Ballungsräumen. In Dresden, Hamburg, Köln, Leipzig und München hatten je zwischen 2.000 und 4.100 Kinder des Jahrgangs 2013 keinen ausreichenden Masern-Impfschutz, in Berlin sogar 7.300.

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