Ständige ImpfkommissionSTIKO empfiehlt MenB-Impfung für Kinder unter 5 Jahren

Die Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe B wird von der STIKO nun als Standardimpfung für Säuglinge und Kleinkinder im Alter von unter fünf Jahren empfohlen. Die für diese Altersgruppe verfügbare Vakzine ist ab zwei Monaten zugelassen, die Impfkommission rät, zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit der Impfserie zu beginnen.

Schutz vor MenB: Invasive MenB-Erkrankungen treten in Deutschland am häufigsten bei Kindern unter fünf auf.

Berlin. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung zur Indikationsimpfung gegen Meningokokken der Serogruppe B (MenB) erweitert. Galt sie bisher nur für Menschen mit spezifischen Grundkrankheiten, beruflich gefährdete Personen sowie Reisende in Hochendemiegebiete, empfiehlt die Kommission die MenB-Impfung nun als Standardimpfung für Säuglinge und Kleinkinder im Alter von unter fünf Jahren.

Der für diese Altersgruppe verfügbare MenB-Impfstoff 4CMenB (Bexsero®) wird in einem 2+1-Schema verimpft. Mit der Impfserie sollte zum frühestmöglichen Zeitpunkt im ersten Lebensjahr begonnen werden und die Impfungen im Alter von 2, 4 und 12 Monaten erfolgen. Nachholimpfungen sollten spätestens bis zum fünften Geburtstag verabreicht werden.

Prophylaktische Paracetamol-Gabe empfohlen

Im Alter von 12–23 Monaten besteht die Impfserie laut Fachinformation aus zwei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von zwei Monaten und einer 3. Impfstoffdosis im Abstand von 12–23 Monaten zur zweiten Impfstoffdosis.

Ab dem Alter von zwei Jahren besteht die Impfserie laut Fachinfo aus zwei Impfstoffdosen, die in einem Mindestabstand von einem Monat verabreicht werden sollen. Eine Änderung des Impfschemas für Frühgeborene wird von der STIKO nicht empfohlen.

Der Impfstoff habe eine hohe Reaktogenität; insbesondere Fieber trete nach der Impfung häufig auf. Zur Vermeidung von Fieber oder Schmerzen nach der MenB-Impfung rät die Impfkommission daher zur prophylaktischen Paracetamol-Gabe und gibt folgendes Dosierungsschema an:

Für Kinder über fünf Jahren, Jugendliche und Erwachsene empfiehlt die STIKO die MenB-Impfung hingegen weiter nicht als Standardimpfung.

Inasive MenB-Erkrankungen selten, aber hohe Letalität

Invasive MenB-Erkrankungen sind in Deutschland sehr selten, berichtet das Robert Koch-Institut (RKI): Im Mittel erkrankten in den fünf Jahren vor der Corona-Pandemie (2015–2019) jährlich etwa 3,5 pro 100.000 Säuglinge und 1,0 pro 100.000 Kleinkinder (Alter 1–4 Jahre).

Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 14–19 Jahren gebe es einen weiteren, jedoch deutlich niedrigeren Erkrankungsgipfel mit etwa 0,5 Fällen pro 100.000 Personen. Auch bei Kindern im Alter von 5– 14 Jahren sowie bei über 20-Jährigen seien die Inzidenzen nach wie vor deutlich geringer (0,16 bzw. 0,09 pro 100.000) als bei Säuglingen und Kleinkindern bis vier Jahre.

Allerdings verlaufen invasive MenB-Erkrankungen in vielen Fällen sehr schwer, die Letalität liegt laut RKI bei etwa acht Prozent. Überlebende litten häufig an Langzeitfolgen (z.B. Hydrozephalus, Hörverlust, Epilepsie, psychische Störungen, chronisches Nierenversagen, Amputationen) und insgesamt an einer verminderten Lebensqualität.

“Hohe Bedeutung für die Bevölkerung”

Eine MenB-Impfung habe in populationsbasierten Kohorten- und Fall-Kontrollstudien eine hohe Wirksamkeit in der Verhinderung von invasiven MenB-Erkrankungen gezeigt. Modellierungsstudien hätten ergeben, dass der größte Effekt auf die Reduzierung von invasiven MenB-Erkrankungen in Deutschland durch eine Impfung im Säuglingsalter erreicht werden kann.

“Aufgrund des potenziell schweren klinischen Verlaufs, möglichen Folgeschäden und der hohen Letalität hat die Reduktion invasiver MenB-Erkrankungen trotz deren Seltenheit eine hohe Bedeutung für die Bevölkerung”, resümiert die STIKO daher.

red

Quelle: Epid Bull 3/24

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