Viele Patienten mit Kopfschmerzen fürchten sich vor einem Tumor, sagte Dr. Joachim Dupont in "Top 5 Neurologie". "Bei typischer Klinik und normalem neurologischen Befund findet man mit der Bildgebung aber meist eher etwas, das Patienten verunsichert, als Beruhigendes", berichtete Neurologe Dr. Stefan Meyering. Er rät daher, Hausärzte sollten eine ordentliche Anamnese machen und dann mit dem Patienten entscheiden, ob ein Bild wirklich nötig sei, um einen primären (harmlosen) von einem sekundären Kopfschmerz zu unterscheiden. Indikationen zur kranialen Bildgebung seien Erstmanifestation mit untypischem Charakter, atypischer klinischer Verlauf, zunehmende Schmerzintensität oder Änderung des Schmerzcharakters bei bekanntem Kopfschmerzsyndrom sowie neue Neurologie.
Um das Untypische zu erkennen, muss man die typische Charakterisierung der Migräne kennen: halbseitig pulsierender Kopfschmerz, begleitende Photo-/Phonophobie, leichte Übelkeit, voraus- oder begleitende Aura, die wieder verschwindet, zu 60 Prozent genetisch bedingt. "Viele der älteren Generation erinnern sich nur, wenn wir sie fragen, ob sie im Alter ihres Kindes Zacken- oder Wellenlinien vor Kopfschmerzen gesehen haben", sagte Meyering. "Manchmal kann ein CT auch bei Angst vor einem Tumor sinnvoll sein, bevor sonst der Kopfschmerz chronisch wird", so Meyering. Aber: "Ein Tumor macht nie als erstes Symptom Kopfschmerzen."