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Hausärztinnen- und HausärzteverbandHausärzte fordern Krisengipfel

Warteschlagen, volle Wartezimmer, teils sogar Aufnahmestopps: Die hausärztliche Versorgung steht auf der Kippe. Nun wendet sich der Hausärztinnen- und Hausärzteverband an Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD): Ein Krisengipfel muss her.

Der Schutzwall der ambulanten Versorgung wackelt - der Hausärztinnen- und Hausärzteverband fordert einen Krisengipfel von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD).

Berlin. Vor dem Hintergrund der sich weiter zuspitzenden Lage in den Hausarztpraxen – insbesondere mit Blick auf das erhöhte Patientenaufkommen im nahenden Winter – fordert der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) auf, zeitnah einen “Krisengipfel zur Stabilisierung und Förderung der hausärztlichen Versorgung” einzuberufen.

„Wir sind an einen Punkt gelangt, an dem die hausärztliche Versorgung massiv Gefahr läuft, wegzubrechen”, begründete Bundesvorsitzende Prof. Nicola Buhlinger-Göpfarth am Dienstag (24. Oktober) die Forderung. Es brauche nach wiederholten Mahnungen nun endlich einen “koordinierten und nachhaltigen Plan”, wie die hausärztliche Versorgung stabilisiert werden könne.

Tausende Hausärzte und MFA fehlen

Bundesvorsitzender Dr. Markus Beier erinnerte in diesem Zusammenhang an die bereits heute 5000 offenen Hausarztsitze in Deutschland. “Wenn man konservativ rechnet und davon ausgeht, dass jede Hausärztin und jeder Hausarzt im Schnitt 700 Patientinnen und Patienten im Quartal versorgt, dann bedeutet das, dass rechnerisch schon heute Millionen Menschen in Deutschland nicht ausreichend versorgt werden können.”

Bis 2035 wird die Zahl der offenen Hausarztstellen laut Verband voraussichtlich auf über 11.000 steigen. Gleichzeitig seien schon heute mehr als 11.000 MFA-Stellen nicht besetzt.

“Der Versorgungsdruck nimmt täglich zu”, berichtet Beier, selbst Hausarzt in Erlangen (Bayern). Die Stimmung in den Praxen sei an einem “absoluten Tiefpunkt”. “Sowohl die Kolleginnen und Kollegen, insbesondere aber unsere Patientinnen und Patienten spüren die Auswirkungen dieser Entwicklung inzwischen sehr deutlich – gerade in der jetzt anstehenden Infektsaison. Wartelisten, Warteschlangen, teilweise ein Aufnahmestopp und volle Wartezimmer werden immer mehr zum Alltag.”

Sechs konkrete Forderungen formuliert

Die Delegiertenversammlung des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes hatte im September einen Katalog mit sechs Forderung zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung verabschiedet. „Diese sechs Punkte müssen von der Politik angegangen werden, wenn sie den Menschen in Deutschland versprechen will, dass es auch mittel- und langfristig noch eine gute hausärztliche Versorgung geben wird“, so Buhlinger-Göpfarth.

Noch in diesem Jahr müssten die ersten Maßnahmen in Gesetzesentwürfe gegossen werden.

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