Ein Fünftel der Patienten nehmen Kliniken für Innere Medizin stationär auf, weil eine Phenprocoumon-assoziierte unerwünschte Arzneimittelwirkung vorliegt. Davon leidet die Mehrheit (85 Prozent) an gastrointestinalen Blutungen, wie PD Katrin Farker in „Arzneiverordnung in der Praxis“ (AVP) berichtet. Bei jedem dritten Patienten war dies auf Wechselwirkungen mit Thrombozytenaggregationshemmern und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zurückzuführen. Die Fachärztin für Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Jena hat daher in AVP eine Auswahl sehr häufiger, klinisch relevanter Interaktionen zusammengestellt (s. Tab.).
Darüber hinaus rät Farker, Ärzte sollten ihre Patienten besonders auch über Wechselwirkungen durch Selbstmedikation aufklären. Häufig vorkommende Beispiele seien Johanniskraut, nicht verschreibungspflichtige Analgetika (NSAR), aber auch das Trinken von sehr viel Grapefruitsaft sowie hoher Alkohol- und Zigarettenkonsum.
Quelle: Arzneiverordnung in der Praxis 2/2017