Das Spektrum der Weizenunverträglichkeiten umfasst neben der Zöliakie und der Weizenallergie auch die Weizensensitivität, deren eigentliche Ursache allerdings noch unklar ist. Das Thema Weizensensitivität wurde lange Zeit kontrovers diskutiert, aber die Datenlage ist zwischenzeitlich eindeutig. Die Angaben zur Prävalenz sind sehr unterschiedlich, sie bewegen sich zwischen 0,5 und 6 Prozent, wobei Frauen fünf Mal häufiger betroffen sind. Auch ist die Weizensensitivität relativ häufig mit anderen Erkrankungen assoziiert. Bei fast jedem Zweiten findet sich auch ein Reizdarmsyndrom, bei jedem Dritten eine andere Nahrungsmittelintoleranz bzw. IgE-vermittelte Allergie und bei jedem Vierten eine Autoimmunerkrankung.
Bevor die Diagnose „Weizensensitivität“ gestellt wird, müssen die beiden anderen Ursachen der Weizenunverträglichkeit ausgeschlossen sein. Die Zöliakie ist autoimmunvermittelt und kann mit Hilfe der Zöliakie-Antikörper (Antikörper gegen Tissue-Transglutaminase (tTg), Gliadin oder Endomysium) und einer Duodenalbiopsie nachgewiesen oder ausgeschlossen werden. Die Weizenallergie dagegen ist IgE-vermittelt. Sie erfordert eine Abklärung mittels IgE-Rast im Serum oder mittels eines Prick-Hauttests. Das Spektrum der geklagten Beschwerden bei einer Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität ist breit. Es umfasst nicht nur gastrointestinale sondern auch extraintestinale Symptome. Am häufigsten sind Bauchschmerzen, ekzematöse Hautveränderungen, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Depression, Muskel-und Gelenkschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, Durchfall und Meteorismus.
Quelle: Derma Update in Wiesbaden