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StudienergebnisseSelbstverletzung: So lassen sich gefährdete Kinder besser erkennen

Ein Forschungsteam hat einen Risikoscore für selbstverletzendes Verhalten bei Heranwachsenden mit verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen entwickelt.

Kindern mit einem bestimmten Risikoprofil können Interventionsmaßnahmen angeboten werden.

Eine vorherige psychiatrische Diagnose ist einer der stärksten Risikofaktoren für selbstverletzendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen.

Ein US-amerikanisches Forschungsteam hat dies nun genauer analysiert und einen Risikoscore für selbstverletzendes Verhalten bei Heranwachsenden mit verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen entwickelt.

Dazu wurden in einer Beobachtungsstudie über 1000 Kinder zwischen fünf und 18 Jahren untersucht, die aufgrund eines neuropsychiatrischen Vorfalls hospitalisiert worden waren. Bei über 400 von ihnen (37 Prozent) stellten die Ärztinnen und Ärzte Selbstverletzungen fest.

Das Team konnte aus diesen Daten vier Gruppen von Krankheitsbildern mit unterschiedlichem Risiko herausarbeiten:

  1. Sehr hohes Risiko bei Jungen zwischen zehn und 13 Jahren mit ADHS, bipolarer Störung, Autismus-Spektrum-Störung und anderen Entwicklungsstörungen.
  2. Hohes Risiko bei Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren mit Depressionen und Angstzuständen in Zusammenhang mit Substanzmissbrauch und traumatisch bedingten Störungen. Auch Persönlichkeits- und Essstörungen waren relevant.
  3. Moderates Risiko bei Kindern und Jugendlichen mit Stimmungs- und Verhaltensstörungen ohne Depression.
  4. Geringes Risiko bei Kindern zwischen fünf und neun Jahren ohne psychische Erkrankung, ohne Stimmungs-, Entwicklungs- oder Verhaltensstörungen, ohne psychotische Erkrankungen sowie ohne Störungen in Zusammenhang mit Traumata oder Substanzmissbrauch.

Fazit für die Praxis: Die vier Risikoprofile können dabei helfen, Kinder mit einem erhöhten Risiko für selbstverletzendes Verhalten (beispielsweise Jungen mit ADHS im Alter von zehn bis 13 Jahren) besser zu erkennen, genauer zu beobachten und ihnen möglicherweise Interventionsmaßnahmen anzubieten.

Quelle: DOI 10.1542/peds.2022-059817

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