Neuropsychologische Phänomene wie die Erwartungshaltung von Patienten bzgl. der Wirkung einer Therapie, assoziative Lernprozesse sowie die Qualität der Arzt-Patienten-Kommunikation, die als eigentliche Placeboantwort zusammengefasst werden, können den Therapieerfolg wesentlich beeinflussen. Die Placeboantwort steuernden Prozesse induzieren komplexe psycho-neurobiologische Phänomene im ZNS, die peripher-physiologische Abläufe und Endorganfunktionen modulieren.
Solche Placeboantworten können im klinischen Alltag nutzbringend eingesetzt werden:
-
Patientenverständliche Aufklärung über Grunderkrankung und Behandlung
-
Formulierung individueller Therapieziele
-
Vermeiden unrealistischer Erwartungen
-
Berücksichtigung individueller Präferenzen bei der Wahl der Medikamente bzw. Behandlung
-
Kopplung der Medikamentenbehandlung mit Sensorik (Gefühl, Geschmack, Geruch)
-
Kombination von Medikamenten mit nicht-medikamentösen Maßnahmen wie z.B. Entspannungstechniken bei der Schmerztherapie
-
Behandlung der Komorbiditäten Angst bzw. Depression
-
Empathische und authentische Arzt-Patienten-Kommunikation.
Quelle: Kongress Praxis update (29.-30.4.2016 in Köln)