Nächtliche Wadenkrämpfe können den Schlaf stark beeinträchtigen. Sie gehören zu den häufigsten Gesundheitsstörungen bei älteren Menschen. Besonders häufig treten sie nach sportlicher Aktivität auf, aber auch Schwangere sind häufig betroffen. Meist handelt es sich um ein idiopathisches Syndrom. Differenzialdiagnostisch müssen eine Myositis, eine Statin-Myopathie und das Restless-legs-Syndrom ausgeschlossen werden. Auch sollte man bei rezidivierenden Wadenkrämpfen an eine internistische Erkrankung wie Hepatopathie, chronische Niereninsuffizienz, Eisenmangel und an eine Medikamentennebenwirkung z.B. bei Diuretika denken. Magnesium ist und bleibt das Mittel der ersten Wahl. Eine Alternative ist Chinin, welches aber wegen seiner potenziell schwerwiegenden Nebenwirkungen (QT-Verlängerung mit ventrikulären Tachykardien, Thrombozytopenie) erst in zweiter Linie eingesetzt werden sollte.
Quelle: Deutscher Schmerzkongress, 14.-17. Oktober 2015, Mannheim