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PatienteninfoImpfaufklärung Grippe

Für wen wird eine Grippeimpfung empfohlen? Wovor schützt die Impfung? Und wer sollte lieber vorsichtig sein? Darüber klärt die Patienteninfo von "Der Hausarzt" auf, die Praxisteams sich kostenfrei herunterladen können.

Die Influenza (“echte” Grippe) ist eine akute Erkrankung der Atemwege, die mit Fieber, Husten und Muskelschmerzen einhergeht. Sie wird durch Influenzaviren verursacht, von denen es verschiedene Typen gibt. Vor allem bei älteren Menschen und bei chronisch Kranken kann die Influenza sehr schwer mit lebensbedrohlichen Komplikationen verlaufen. Dies führt jährlich zu mehreren Tausend Todesfällen.

Den besten Schutz vor Influenza bietet die rechtzeitig durchgeführte Schutzimpfung. Wichtig ist, dass auch Kontaktpersonen besonders gefährdeter Patienten geimpft sind, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. Der Impfschutz erreicht bis zu 80 Prozent, bei älteren Patienten rund 50 Prozent. Auch wenn die Impfung nicht komplett schützt, verläuft eine Influenza bei Geimpften milder und mit weniger Komplikationen.

Zu unterscheiden von der “echten” Grippe sind akute fieberhafte Erkrankungen der Atemwege, sogenannte Erkältungen. Sie gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen und werden durch Hunderte verschiedener Viren verursacht. Diese lästigen, im Gegensatz zur Influenza aber nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen lassen sich durch die Influenza-Schutzimpfung nicht verhindern.

Die Influenza tritt bei uns gehäuft in der kalten Jahreszeit (November bis April) auf. Die Schutzimpfung sollte deshalb in den Herbstmonaten, am besten im Oktober oder November, vorgenommen werden. Wurde dieser Zeitraum versäumt, kann die Impfung jederzeit nachgeholt werden, selbst noch im Verlauf einer Grippewelle. Der Impfschutz ist nach etwa 10 bis 14 Tagen vollständig aufgebaut.

Die Influenzaviren verändern sich ständig. Daher muss die Impfung auch nach einer durchgemachten Infektion oder regelmäßig durchgeführten Impfungen jährlich wiederholt werden. Da die Schutzwirkung mit zunehmendem Abstand zur Impfung nachlässt, ist die Impfung selbst dann nötig, wenn sich die Erreger nicht verändert haben.

Der Impfstoff

Der Influenza-Impfstoff wird in jedem Jahr entsprechend den vorherrschenden Virustypen neu zusammengestellt. Die Impfstoffe, die gespritzt werden, enthalten Bestandteile abgetöteter Influenza-viren. Daneben gibt es auch einen Lebendimpfstoff mit abgeschwächten Viren, der auf die Nasenschleimhaut getropft wird. Er ist nur für Kinder ab 24 Monaten und bis zu einem Alter von 18 Jahren zugelassen. Empfohlen wird er vor allem, wenn besondere Gründe gegen eine Injektion vorliegen, etwa eine Blutgerinnungsstörung oder eine starke Angst (Phobie) vor Spritzen.

Inzwischen gibt es auch einen Impfstoff, der nicht auf Hühnereiern vermehrt wird, sondern in Zellkulturen. Er wird gespritzt und ist für Patienten ab neun Jahren mit sehr schwerer Hühnereiweißallergie geeignet.

Für Menschen ab 65 Jahren gibt es einen Impfstoff, der Hilfsstoffe enthält, die die Impfwirkung verstärken. Ob dieser Impfstoff Ältere besser vor Grippe schützt, ist aber nicht abschließend geklärt. Er kann jedoch mit verstärkten örtlichen Nebenwirkungen an der Einstichstelle (Schmerz, Rötung, Schwellung) einhergehen

Die Injektion des Impfstoffs erfolgt bei den meisten Präparaten in einen Muskel, vorzugsweise in den Delta-Muskel am Oberarm. Zwei Impfstoffe sind auch für die subkutane (unter die Haut) Anwendung zugelassen.

Wer soll geimpft werden?

  • Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippe-impfung als Standardimpfung generell für alle Menschen ab 60 Jahren. Aufgrund der Corona-Pandemie kann allerdings der Impfstoff in diesem Jahr knapp werden und desahlb sollten vorrangig die Risikogruppen geimpft werden.
  • Die Impfung wird empfohlen für:
  • Alle Schwangeren ab dem 2. Drittel, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung durch eine Grundkrankheit ab dem 1. Drittel.
  • Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab sechs Monaten mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens. Dazu gehören u.a. chronische Atemwegserkrankungen (einschließlich Asthma und COPD), chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Stoffwechselkrankheiten (z.B. Diabetes), chronische neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose, bei denen akute Infektionen einen Schub auslösen können, sowie angeborene und erworbene Schäden des Immunsystems (z.B. Behandlung mit immunsupprimierenden Medikamenten, HIV-Infektion).
  • Personen, die insbesondere durch ihren Beruf täglich mit vielen Menschen in Kontakt kommen, z.B. medizinisches Personal.
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen (siehe oben) gefährden können.
  • Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln.

HINWEIS: Erwachsene und Kinder ab dem vollendeten 9. Lebensjahr erhalten eine einmalige Impfung. Für Kinder ab dem 6. Lebensmonat bis zum 9. Lebensjahr, die bisher nicht gegen Influenza geimpft worden sind, werden zwei Impfungen im Abstand vom mindestens vier Wochen empfohlen.

Wer soll nicht geimpft werden?

  • Wer an einer fieberhaften Erkrankung oder einer akuten Infektion leidet, sollte die Impfung bis zur Genesung aufschieben.
  • Wer an einer nachgewiesenen schweren Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Hühnereiweiß leidet), sollte nicht mit den auf Hühnereiern hergestellten Impfstoffen geimpft werden. Für den betroffenen Personenkreis steht als Alternative der oben erwähnte mithilfe von Zellkulturen gewonnene Impfstoff zur Verfügung.

HINWEIS: Schwangere und Stillende sollen nicht mit dem über die Nasenschleimhaut verabreichten Lebend-impfstoff geimpft werden.

Mögliche Reaktionen nach der Impfung

An der Einstichstelle können eine leichte Rötung und Schwellung auftreten, die nach ein bis zwei Tagen wieder zurückgehen. Selten kann es nach der Impfung zu Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen, sehr selten auch zu einem leichten Anstieg der Körpertemperatur kommen; auch diese Erscheinungen klingen in den folgenden ein bis zwei Tagen wieder ab. In sehr seltenen Fällen kann eine Überempfindlichkeitsreaktion (allergische Reaktion, z.B. Nesselfieber) gegen den Impfstoff auftreten. Bislang wurden in keinem Fall bleibende Gesundheitsschäden (Impfkomplikationen) nach einer Grippeimpfung beobachtet.

Wenn Sie dennoch irgendwelche ungewöhnlichen Krankheitssymptome nach einer Grippeimpfung beobachten, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Wenn Sie Medikamente zur Gerinnungshemmung (sogenannte Blutverdünner) einnehmen, wie z.B. Marcumar®, Xarelto® oder Eliquis®, kann es wegen der Gefahr eines Blutergusses (Hämatom) nötig sein, einen Impfstoff zu verwenden, der nicht nur in einen Muskel, sondern alternativ auch unter die Haut (subkutan) verabreicht werden kann.

Quelle

  1. Epidemiologischse Bulletin 34/2019 (Januar 2020)
  2. Fachinfos der Impfstoffhersteller
  3. FAQ-Seite des RKI zur Grippeimpfung: https://hausarzt.link/aniWg (Stand: 11.11.2019)

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