Biomarker in der Nase können die Stärke von durch Pollen hervorgerufenen Symptomen schon vor Beginn der Pollensaison anzeigen. Das ergab eine Studie des Instituts für Umweltmedizin am Helmholtz Zentrum München und der Technischen Universität München. Die Wissenschaftler untersuchten sieben Probanden mit durch Pollen ausgelöster allergischer Rhinitis und sieben Nichtallergiker über ein Jahr. Dabei entnahmen sie Blutproben und Nasenabstriche, die Probanden führten ein Symptomtagebuch.
Während der Pollensaison traten nicht nur bei den Allergikern, sondern auch bei vier der Nichtallergiker Symptome auf; allerdings waren sie bei letzteren geringer. Die Forscher verglichen Zytokine, Chemokine und Pollen-spezifische Immunglobuline im Serum und im Nasensekret während und außerhalb der Saison. Dabei identifizierten sie in der Nase befindliche körpereigenen Botenstoffe (IL-8, IL-33) und Antikörper (sIgG4, sIgE), deren Vorhandsein und Ausprägung die Stärke pollenspezifischer Symptome in der Nase vorhersagen kann. Dies ist laut Studie unabhängig von einer genetischen Allergiedisposition und auch bereits vor Beginn der Pollensaison bei Allergikern und Nichtallergikern möglich.
Laut Erstautor der Studie hilft die Identifikation von Biomarkern, diejenigen Erkrankten besser ausfindig zu machen, die am meisten von einer Behandlung der Krankheitsursachen profitieren. Zudem könnten Biomarker helfen, bei Nichtallergikern den Prozess der Allergieentwicklung zu verstehen und physiologische Prozesse zu erkennen, die die Krankheitssymptome im Ursprung hervorrufen.
Quelle: DOI: 10.1016/j.jaci.2020.02.037