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FaktencheckDas sagen die Tests wirklich aus

1 Min.
20. Januar 2019
HA 01/19

Die Pränataldiagnostik umfasst eine Palette an Untersuchungen – mit teils nicht unerheblichem Risiko. Wir geben einen Überblick über die Aussagekraft der Tests.

Untersuchung	Zeitpunkt/Nutzen	Kosten	Zuverlässigkeit	Risiko
Ultraschall	Drei Basis-Untersuchungen (um die 10., 20. und 30. Schwangerschaftswoche) zeigen das Ungeborene im Mutterleib; bei Auffälligkeiten werden weitere Untersuchungen wie ein Doppler-Ultraschall empfohlen.	Kassenleistung	Die Aussagekraft hängt von der Erfahrung des Untersuchers und der Qualität des Geräts ab; wenig Fruchtwasser oder eine ungünstige Lage des Kindes erschweren die Beurteilung, ebenso Narben oder eine dicke Bauchdecke. Auch unter günstigen Bedingungen ist beim Ultraschall nicht jede Fehlbildung zu erkennen.	Der normale Ultraschall gilt als unschädlich für das Ungeborene. Beim Doppler-Ultraschall entsteht Wärme im Gewebe, daher soll er in der Frühschwangerschaft nur begründet angewendet werden. Moderne Geräte haben ein eingebautes Kontrollsystem.
Ersttrimester-Test	Die Blutuntersuchung in der 10. bis 14. Woche auf zwei Hormon- und Eiweißwerte sowie ein Ultraschall in der 12. bis 14. Woche, bei dem die Nackenfalte gemessen wird, liefert eine Wahrscheinlichkeit für bestimmte Chromosomen-Abweichungen. In der 15. bis 20. Woche ggf. ergänzt durch weitere Blutuntersuchungen.	120 bis 200 Euro als Selbstzahlerleistung	Der Test liefert eine vergleichsweise hohe Zahl falsch-positiver Befunde: Bei etwa 96 von 100 Frauen mit auffälligem Befund stellt sich in weiteren Untersuchungen heraus, dass das Kind keine Chromosomen-Abweichung hat. Etwa 10 von 100 vorhandenen Abweichungen erkennt der Test nicht.	Keine direkten gesundheitlichen Risiken, jedoch große Verunsicherung durch möglichen falschen Alarm; bei unklaren oder positiven Befunden zieht der Test oft weitere Untersuchungen nach sich.
Blutuntersuchung auf Chromosomen-Anomalien (Nichtinvasive Pränataltests, NIPT)	Nichtinvasive Pränataltests können ab der 10. Woche gemacht werden; sie werden vor allem Frauen aus der Risikogruppe angeboten, die ein auffälliges Ergebnis im Ersttrimester-Test, eine Chromosomen-Abweichung bei einer früheren Schwangerschaft oder in der Familie haben oder über 35 Jahre alt sind.	Je nach Umfang und Anbieter 200 bis 650 Euro plus 50 bis 60 Euro für Beratung und Blutabnahme; in der Regel Selbstzahlerleistung. Aktuell wird eine Neuregelung diskutiert.	Drei Befunde sind möglich: Im Falle eines „niedrigen Risikos“ kann eine Chromosomen-Abweichung zu annähernd 100 Prozent ausgeschlossen werden; bei „hohem Risiko“ haben 9 von 10 positiven Befunden tatsächlich eine Anomalie; bei bis zu 5 von 10 Frauen liefert der Test einen „unklaren Befund“. Ein auffälliges Ergebnis muss durch eine Chorionzotten-Biopsie oder Fruchtwasser-Untersuchung bestätigt werden.	Keine direkten gesundheitlichen Risiken, jedoch liefern die Bluttests eine vergleichsweise hohe Zahl falsch-positiver Ergebnisse bei Frauen, die nicht zur Risikogruppe gehören. Zudem sind ggf. Folgeuntersuchungen mit höheren Risiken zur weiteren Abklärung nötig.
Chorionzotten-Biopsie oder Fruchtwasser-ntersuchung (Amniozentese)	Durch Zellentnahme aus dem Körper der Frau wird der Chromosomensatz des Kindes festgestellt. Dazu gibt es zwei Wege: die Chorionzotten-Biopsie ab der 11. Woche (Probe vom Mutterkuchen) oder eine Fruchtwasser-Punktion ab der 15. Woche.	Bei medizinischer Indikation übernimmt die Kasse die Kosten.	Mehr als 99 von 100 Frauen erhalten ein zutreffendes Ergebnis; manchmal haben die untersuchten Zellen jedoch nicht alle dasselbe Chromosomen-Muster („Mosaik“), dann ist der Befund unklar. Dies kommt bei der Chorionzotten-Biopsie häufiger vor als bei der Fruchtwasser-Untersuchung	Die Punktion kann zu Wehen oder zum Abgang von Fruchtwasser führen und im schlimmsten Fall eine Fehlgeburt auslösen: Dies betrifft 1 bis 4 von 200 Frauen nach einer Chorionzotten-Biopsie, nach einer Fruchtwasser-Punktion verliert 1 von 200 Frauen ihr Kind. Äußerst selten ist eine Verletzung des Ungeborenen durch eine Fruchtwasser-Punktion. Nach beiden Untersuchungen können Frauen für einige Stunden bis Tage ein leichtes Ziehen im Unterleib spüren.
Nabelschnur-Punktion (Cordozentese)	Die Nabelschnur-Punktion (ab 18. Woche) ermöglicht eine Blutentnahme beim Ungeborenen. Sie erfolgt nur in Spezialzentren.	Bei medizinischer Indikation übernimmt die Kasse die Kosten.	Die Befunde sind sehr sicher, da direkt das Blut des Kindes untersucht wird.	Die Punktion kann Wehen oder eine Blutung auslösen, bei 1 bis 3 von 100 Frauen führt sie zu einer Fehlgeburt.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), weitere Informationen zu den Untersuchungen unter https://hausarzt.link/9G9Cd

Untersuchung	Zeitpunkt/Nutzen	Kosten	Zuverlässigkeit	Risiko
Ultraschall	Drei Basis-Untersuchungen (um die 10., 20. und 30. Schwangerschaftswoche) zeigen das Ungeborene im Mutterleib; bei Auffälligkeiten werden weitere Untersuchungen wie ein Doppler-Ultraschall empfohlen.	Kassenleistung	Die Aussagekraft hängt von der Erfahrung des Untersuchers und der Qualität des Geräts ab; wenig Fruchtwasser oder eine ungünstige Lage des Kindes erschweren die Beurteilung, ebenso Narben oder eine dicke Bauchdecke. Auch unter günstigen Bedingungen ist beim Ultraschall nicht jede Fehlbildung zu erkennen.	Der normale Ultraschall gilt als unschädlich für das Ungeborene. Beim Doppler-Ultraschall entsteht Wärme im Gewebe, daher soll er in der Frühschwangerschaft nur begründet angewendet werden. Moderne Geräte haben ein eingebautes Kontrollsystem.
Ersttrimester-Test	Die Blutuntersuchung in der 10. bis 14. Woche auf zwei Hormon- und Eiweißwerte sowie ein Ultraschall in der 12. bis 14. Woche, bei dem die Nackenfalte gemessen wird, liefert eine Wahrscheinlichkeit für bestimmte Chromosomen-Abweichungen. In der 15. bis 20. Woche ggf. ergänzt durch weitere Blutuntersuchungen.	120 bis 200 Euro als Selbstzahlerleistung	Der Test liefert eine vergleichsweise hohe Zahl falsch-positiver Befunde: Bei etwa 96 von 100 Frauen mit auffälligem Befund stellt sich in weiteren Untersuchungen heraus, dass das Kind keine Chromosomen-Abweichung hat. Etwa 10 von 100 vorhandenen Abweichungen erkennt der Test nicht.	Keine direkten gesundheitlichen Risiken, jedoch große Verunsicherung durch möglichen falschen Alarm; bei unklaren oder positiven Befunden zieht der Test oft weitere Untersuchungen nach sich.
Blutuntersuchung auf Chromosomen-Anomalien (Nichtinvasive Pränataltests, NIPT)	Nichtinvasive Pränataltests können ab der 10. Woche gemacht werden; sie werden vor allem Frauen aus der Risikogruppe angeboten, die ein auffälliges Ergebnis im Ersttrimester-Test, eine Chromosomen-Abweichung bei einer früheren Schwangerschaft oder in der Familie haben oder über 35 Jahre alt sind.	Je nach Umfang und Anbieter 200 bis 650 Euro plus 50 bis 60 Euro für Beratung und Blutabnahme; in der Regel Selbstzahlerleistung. Aktuell wird eine Neuregelung diskutiert.	Drei Befunde sind möglich: Im Falle eines „niedrigen Risikos“ kann eine Chromosomen-Abweichung zu annähernd 100 Prozent ausgeschlossen werden; bei „hohem Risiko“ haben 9 von 10 positiven Befunden tatsächlich eine Anomalie; bei bis zu 5 von 10 Frauen liefert der Test einen „unklaren Befund“. Ein auffälliges Ergebnis muss durch eine Chorionzotten-Biopsie oder Fruchtwasser-Untersuchung bestätigt werden.	Keine direkten gesundheitlichen Risiken, jedoch liefern die Bluttests eine vergleichsweise hohe Zahl falsch-positiver Ergebnisse bei Frauen, die nicht zur Risikogruppe gehören. Zudem sind ggf. Folgeuntersuchungen mit höheren Risiken zur weiteren Abklärung nötig.
Chorionzotten-Biopsie oder Fruchtwasser-ntersuchung (Amniozentese)	Durch Zellentnahme aus dem Körper der Frau wird der Chromosomensatz des Kindes festgestellt. Dazu gibt es zwei Wege: die Chorionzotten-Biopsie ab der 11. Woche (Probe vom Mutterkuchen) oder eine Fruchtwasser-Punktion ab der 15. Woche.	Bei medizinischer Indikation übernimmt die Kasse die Kosten.	Mehr als 99 von 100 Frauen erhalten ein zutreffendes Ergebnis; manchmal haben die untersuchten Zellen jedoch nicht alle dasselbe Chromosomen-Muster („Mosaik“), dann ist der Befund unklar. Dies kommt bei der Chorionzotten-Biopsie häufiger vor als bei der Fruchtwasser-Untersuchung	Die Punktion kann zu Wehen oder zum Abgang von Fruchtwasser führen und im schlimmsten Fall eine Fehlgeburt auslösen: Dies betrifft 1 bis 4 von 200 Frauen nach einer Chorionzotten-Biopsie, nach einer Fruchtwasser-Punktion verliert 1 von 200 Frauen ihr Kind. Äußerst selten ist eine Verletzung des Ungeborenen durch eine Fruchtwasser-Punktion. Nach beiden Untersuchungen können Frauen für einige Stunden bis Tage ein leichtes Ziehen im Unterleib spüren.
Nabelschnur-Punktion (Cordozentese)	Die Nabelschnur-Punktion (ab 18. Woche) ermöglicht eine Blutentnahme beim Ungeborenen. Sie erfolgt nur in Spezialzentren.	Bei medizinischer Indikation übernimmt die Kasse die Kosten.	Die Befunde sind sehr sicher, da direkt das Blut des Kindes untersucht wird.	Die Punktion kann Wehen oder eine Blutung auslösen, bei 1 bis 3 von 100 Frauen führt sie zu einer Fehlgeburt.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), weitere Informationen zu den Untersuchungen unter https://hausarzt.link/9G9Cd

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