101.000 Schwangerschaftsabbrüche fanden 2019 in deutschen Arztpraxen und Krankenhäusern statt. Das berichtet das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung. Davon entfielen 21.135 auf Kliniken, also rund 20 Prozent.
Grundsätzlich fallen starke regionale Unterschiede auf: Die höchsten Abbruchquoten gab es im Osten Deutschlands. Dabei lagen Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt an der Spitze (51,8; 40,4 bzw. 38,5 Abbrüche je 10.000 Frauen im Alter zwischen 15 und unter 50 Jahren). Der bundesweite Durchschnitt lag 2019 bei 10,4 Abbrüchen je 10.000 Frauen. Die wenigsten Abbrüche gab es in Bayern (1,9 je 10.000 Frauen).
Für einen Abbruch müssen die Frauen dabei häufig weite Strecken auf sich nehmen. So kam zum Beispiel fast ein Drittel der Frauen, die 2019 in Bremen einen ambulanten Abbruch im Krankenhaussektor hatten, aus Niedersachsen. Auffällig ist auch der hohe Anteil von Patientinnen mit ausländischem Wohnsitz in Brandenburg. Ein Grund könnte hier die Mobilität von Frauen aus Polen sein, wo restriktive Abtreibungsgesetze gelten.
red
Quelle: DOI 10.20364/VA-23.02