Mit modernen Medikamenten kann Hepatitis C in nahezu allen Fällen geheilt werden. Liegt jedoch zum Zeitpunkt der Heilung bereits ein fortgeschrittener Leberschaden vor, bleibt ein Restrisiko für Leberkrebs und Komplikationen einer portalen Hypertension wie Aszites, gastrointestinale Blutungen und Delir. Das berichtet die MedUni Wien.
Untersuchungen einer Forschungsgruppe der Universität zeigen zudem, dass zur Einschätzung des Risikos nach Therapieende primär die aktuelle Lebersteifigkeit herangezogen werden sollte: Bei einer Lebersteifigkeit von <12 kPa und normaler Thrombozytenzahl nach Therapieende besteht demnach kein Risiko für das Vorliegen einer portalen Hypertension.
Durch die Studienergebnisse seien die im Baveno VII Konsensus entwickelten und von der europäischen Lebergesellschaft (EASL) empfohlenen Kriterien bestätigt, heißt es in der Mitteilung (mehr zu den Braveno VII-Kriterien: www.hausarzt.link/DfpRo ). Bezüglich Leberkrebs sei die Situation komplexer, mit einem neuen Modell könne jedoch das individuelle Risiko nach Heilung eingeschätzt werden (mehr dazu: www.hausarzt.link/E7Vfk ).
“Zumindest im Kontext der geheilten Hepatitis C sollte primär auf den aktuellen Lebersteifigkeitswert geachtet werden”, fasst Studienautor Professor Mattias Mandorfer in der Mitteilung der Universität zusammen.
Über ein Ende der halbjährlichen Überwachung per Ultraschall müsse aber auch bei geringem Risiko individuell entschieden werden, fügt Erstautor Dr. Georg Semmler hinzu.
red
Quellen:
1. Mitteilung der MedUni Wien vom 14. August