Seit Jahren mehren sich die Hinweise, dass die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) auch bei der Therapie von Suchterkrankungen eine Rolle spielen könnte. In einer Studie hat sich diese Methode der Hirnstimulation nun als wirksamer Ansatz bei der Behandlung der Tabakabhängigkeit erwiesen.
Den Autoren zufolge handelt es sich um die erste große, multizentrische, randomisierte kontrollierte Studie zur Hirnstimulation in der Suchtmedizin. Die 262 Teilnehmenden, die an zwölf US-amerikanischen und zwei israelischen Zentren rekrutiert wurden, hatten mindestens einen erfolglosen Versuch hinter sich, mit dem Rauchen aufzuhören.
Zum Einsatz kam die deep TMS, eine spezielle Form der rTMS; nach der Stimulation folgte ein Motivationsgespräch als zweiminütige Kurzintervention. Nach 18 Wochen hatten es in der Gruppe der mit rTMS Behandelten 19,4 Prozent geschafft, mindestens vier Wochen durchgehend nicht zu rauchen, in der Vergleichsgruppe lag der Anteil bei lediglich 8,7 Prozent.
Durchschnittlich rauchten die Patienten der Verumgruppe weniger Zigaretten und hatten ein vermindertes Verlangen danach.
In den USA haben die Studienergebnisse bereits zur Zulassung der rTMS für die Behandlung von Rauchern geführt. Um zu beurteilen, welchen Stellenwert die Anwendung in Deutschland hat, bedürfe es aber weiterer Forschung, so die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN).
Zudem sei das Verfahren hierzulande noch nicht einfach verfügbar. red
Quelle: DGKN
Originalpublikation: DOI: 10.1002/wps.20905