DEGAM informiertNSAR und das Risiko für Peritonsillarabzesse

Nichtsteroide Antiphlogistika lindern den Schmerz. Dafür schwächeln sie in der antibakteriellen Wirkung und haben womöglich Nebenwirkungen im Gepäck.

Es wird diskutiert, ob nichtsteroidale Antiphlogistika das Immunsystem beeinflussen und zu vermehrten bakteriellen Komplikationen bei Infekten führen. In einem französischen Forschungsnetzwerk wurden von 124 Hausärzten 105.802 Fälle von Pharyngitis dokumentiert, von denen 48 (0,04%) in den folgenden 14 Tagen einen Peritonsillarabszess entwickelten.

Am häufigsten waren 20-40jährige betroffen, etwas häufiger Männer; Antibiotika beeinflussten das Auftreten nicht. Die Verordnung von NSAR (OR2,6) und von Kortikosteroiden (OR 2,9) erhöhte das Risiko für einen Peritonsillarabszess. Die Autoren diskutieren, dass es Verzerrung geben kann, da nur Verordnungen in der Praxis (NSAR sind auch frei verkäuflich) betrachtet wurden und keine Randomisierung stattfand.

NSAR wurden vermutlich bevorzugt Patienten mit stärkeren Schmerzen verschrieben, wobei die Schmerzstärke in anderen Studien jedoch kein Risikofaktor für einen Peritonsillarabszess war. Zum Beweis des Zusammenhangs wäre eine randomisierte Studie wünschenswert, die jedoch aufgrund der sehr geringen Komplikationsrate nicht sinnvoll durchgeführt werden kann.

Fazit: Möglicherweise erhöhen NSAR und Kortikoide das – grundsätzlich sehr geringe- Risiko für einen Peritonsillarabszess. NSAR führen andererseits zu einer besseren Symptomlinderung als z.B. Paracetamol.

Quelle: Piroulas C, Devillers L, Souty C et al: Non-steroids anti-inflammatory drugs and risk of peritonsillar abscess in pharyngitis: a French longitudinal study in primary care. Family Practice 2018 doi: 10 1093/fampra/cmy111

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