Hausärzte spielen bei der ambulanten Versorgung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) neben Neurologen die größte Rolle: Im Jahr 2015 wurden bundesweit 94 Prozent der MS-Patienten hausärztlich und 72 Prozent neurologisch versorgt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein MS-Patient in allen vier Quartalen bei einem Hausarzt war, war um 30 Prozent höher als bei Patienten ohne MS. Das zeigt eine im Juli veröffentlichte Studie des Versorgungsatlas des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Datengrundlage waren die bundesweiten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten der Jahre 2010 bis 2016.
Die Wissenschaftler attestieren nach deren Analyse einen erhöhten “multidisziplinären Versorgungsbedarf MS-Erkrankter” mit dem Hausarzt in einer Schlüsselrolle. Die Zi-Studie zeigt auch, dass MS-Patienten anfälliger für psychische Erkrankungen sind: Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung liegt um 42 Prozent höher als bei Patienten ohne MS.