Das Projekt "Accountable Care in Deutschland – Verbesserung der Patientenversorgung durch Vernetzung von Leistungserbringern und informierten Dialog" (ACD)* will die Abstimmung zwischen an der Behandlung beteiligten Arztpraxen und Kliniken verbessern und vermeidbare Klinikaufenthalte reduzieren.
In Deutschland müssen oft viele Ärzte und Kliniken bei der Behandlung von Patienten zusammenwirken. Nicht immer sind alle Ärzte rechtzeitig informiert oder alle anderen Beteiligten bekannt: "Im Schnitt müsste ein Hausarzt jährlich mit 700 niedergelassenen Kollegen sprechen, um sich mit allen an der ambulanten Versorgung seiner Patienten beteiligten Ärzte abzustimmen", so Prof. Dr. Leonie Sundmacher, LMU München, wissenschaftliche Leiterin des Projekts.
Rund 100 informelle Versorgernetzwerke in Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen werden in moderierten Gesprächsrunden Informationen zur Verfügung gestellt, mit denen die Beteiligten Ansätze zur Verbesserung der Versorgungsabläufe entwickeln können.
Studien aus Kanada und den USA belegen, dass ein regelmäßiger Austausch zwischen den an der Versorgung Beteiligten und abgestimmte Behandlungspfade Krankenhausaufnahmen reduzieren können. Das Projekt prüft, ob eine geeignete Beratungsunterstützung auch in Deutschland vergleichbare Effekte erzielen kann. Im Erfolgsfall würde dieser Ansatz dazu führen, dass lokal spezifische Behandlungspfade für ausgewählte Krankheitsbilder entwickelt werden, die die kontinuierliche Versorgung der Patienten verbessern.
Mehr: www.acd-projekt.de
*beteiligt sind die KVen Hamburg, Nordrhein, Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe, die Ludwig-Maximilians Universität München, die Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, die Medizinische Hochschule Hannover, das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi), das Wissenschaftliche Institut der TK (WINEG), die AOK Rheinland/Hamburg und AOK Nordwest.