Im August wurden für das Jahr 2021 die ersten menschlichen autochthonen Infektionen mit dem West-Nil-Virus (WNV) in Deutschland diagnostiziert und gemeldet. Seit Juli wurden in einigen der auch schon in den Vorjahren betroffenen Regionen in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen WNV-infizierte Tiere angezeigt.
Darüber informierte das Robert Koch-Institut (RKI). Laut RKI sollten Ärzte vor allem im Sommer und Spätsommer und in Gebieten mit bekannter WNV-Zirkulation in Tieren bei Personen mit ätiologisch unklaren Enzephalitiden und bei örtlichen Häufungen von Patienten mit Fieber unklaren Ursprungs (mit oder ohne Hautausschlag) eine WNV-Diagnostik veranlassen.
Personen aus Risikogruppen für schwere Verläufe von WNV-Infektionen (vor allem ältere Menschen und/oder solche mit Vorerkrankungen) empfiehlt das RKI, sich besonders in dieser Jahreszeit und in den entsprechenden Gebieten vor Mückenstichen zu schützen.
In den letzten beiden Jahren waren erstmals mückenübertragene autochthone WNV-Infektionen bei Menschen in Deutschland identifiziert worden.
Die Infektionszeitpunkte der Fälle in 2019 und 2020 sowie der ersten Fälle in 2021 sind ähnlich: Die Infektionen traten zwischen Juli und September auf und wurden entweder bei entsprechenden Symptomen oder zufällig bei einer Blut- oder Plasmaspende diagnostiziert.
Quelle: Epidemiologisches Bulletin 36/2021