Industrie + ForschungSauerstoffversorgung bei Angina pectoris

Bei etwa zwei Drittel der Patienten mit stabiler KHK zeigt die Koronarangiographie keine relevante Stenose. Trotzdem benötigen diese Patienten eine adäquate Therapie zur Besserung der Prognose und Linderung der Symptome.

Auch wenn keine relevanten Stenosen der Koronargefäße vorliegen, leiden die Patienten unter belastungsabhängigen ischämischen Beschwerden und haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Ursache ist häufig eine endotheliale Dysfunktion im Bereich der kleinen Gefäße, erklärte der Kardiologe PD Dr. Dr. Ralf Dechend aus Berlin-Buch. Das mikrovaskuläre Gefäßsystem ist entscheidend für die Herzmuskeldurchblutung – lässt sich aber in der Koronarangiographie nicht darstellen.

Nach den ESC-Leitlinien von 2013 (1) sollten alle Patienten mit stabiler Angina pectoris niedrig dosiertes ASS und Statine (bis zu einem LDL-Zielwert < 70 mg/dl) zur Prognoseverbesserung erhalten. Für die symptomatische Therapie werden an erster Stelle Betablocker und Kalziumantagonisten empfohlen. Bei Unwirksamkeit oder Kontraindikationen werden in den Leitlinien langwirksame Nitrate, Nicorandil, Ivabradin oder Ranolazin (Ranexa®) als Alternativen genannt. Ranolazin setzt anders als die anderen Substanzen direkt an der gestressten Herzmuskelzelle an, erklärte Dechend. In fünf Phase-III-Studien wurde die antiischämische Wirksamkeit mit weniger ST-Senkungen bei Belastung und längerer Belastungszeit bis zur ST-Senkung gezeigt. Dadurch reduziert sich die Zahl der Angina-pectoris-Anfälle und das Ausmaß der Beschwerden.

Quelle: CardioScope 2015; Myokardiale Ischämie: Wegweisende Erkenntnisse und interaktives Patientenmanagement“, 21. 11. 2015, Berlin, unterstützt von Berlin Chemie

Literatur:

    1. ESC guidelines on the management of stable coronary heart disease; European Heart Journal (2013); 34: 2949-3003*
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