Eindeutig prognostisch relevante Faktoren bei chronischer KHK sind nach PD Dr. Claudius Jacobshagen, Göttingen, die Komorbiditäten Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Diabetes. „Diese Komorbiditäten sind wegweisend bei der Entscheidung, welches Medikament ich welchem Patienten gebe“, erklärte der Experte. Bei stabiler Angina pectoris (AP) würden laut ESC-Leitlinie ß-Blocker zum Einsatz kommen. Studien legen jedoch nahe, dass ß-Blocker die diabetische Stoffwechsellage verschlechtern, während sich diese unter Ranolazin (Ranexa®) verbesserte. Des Weiteren gibt es deutliche Hinweise darauf, dass Ranolazin die diastolische Funktion verbessert und aufgrund der hämodynamisch neutralen Wirkung bei den unterschiedlichsten Komorbiditäten eingesetzt werden kann. Dass hohe LDL-Cholesterin-Werte das kardiovaskuläre Risiko erhöhen, ist hinreichend belegt. „Statinstudien konnten zeigen: Je niedriger die LDL-Cholesterin-Werte, umso geringer ist das Risiko für Koronarerkrankungen“, so Jacobshagen. Jedoch sei es insbesondere bei Hochrisikopatienten nicht immer möglich, mit einem Statin den LDL-Cholesterin-Wert ausreichend zu senken. In diesen Fällen bietet sich die Kombination aus einem Statin und dem Cholesterin-Resorptionshemmer Ezetimib an. In Studien führte die Kombination aus 10 mg Ezetimib/20 mg Atorvastatin (Tioblis®) zu einer signifikant stärkeren mittleren LDL-Cholesterin-Senkung als die Verdoppelung von Atorvastatin. Vergleichbare Ergebnisse brachten Studienergebnisse mit der Kombination Ezetimib/Simvastatin (Goltor®).
Quelle: Satellitensymposium „Der chronischischämische Herzpatient – Moderne Strategien 2015“ von Berlin-Chemie AG, DGK Herbsttagung 2015, Berlin, Oktober 2015