Im Epidemiologischen Bulletin Nr. 34 des Robert-Koch-Instituts vom August 2018 wird betont, dass Patienten mit Immundefizienz bzw. Immunsuppression ein deutlich erhöhtes Risiko für Infektionskrankheiten haben. Die Verläufe sind in der Regel schwerer, so Dr. Benjamin Schleevogt, Jena. Diese Personen sollten einen möglichst umfassenden Impfschutz erhalten, so die STIKO. Die Impfungen sind Kassenleistung. Am besten sind die Impfungen, etwa gegen Influenza, Meningokokken, Pneumokokken, Hae- mophilus influenzae Typ b und Hepatitis B vor einer geplanten immunsuppressiven Therapie vorzunehmen, wie Schleevogt betonte.
Mit Totimpfstoffen wie dem Pneumokokken-Impfstoff Prevenar 13® oder dem Meningokokken-Impfstoff Trumenba® könnten jedoch auch immunkompromittierte Patienten geimpft werden. Schleevogt erinnerte daran, dass z. B. Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen Medikamente erhalten, die das Immunsystem beeinträchtigen.
Trotz der klaren Impf-Empfehlungen sind die Impfraten in Deutschland gering, wie Dr. Markus Frühwein, München, bemängelte: Die aktuelle Pneumokokken-Impfrate betrage bei immunsupprimierten Patienten 4,4%. Nur knapp 44% der betroffenen Patienten sei bewusst, dass sie einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Die Patienten bräuchten eine bessere Aufklärung, auch in Kooperation zwischen Facharzt und impfendem Hausarzt, so Schleevogt.
Quelle: Fachpressekonferenz: “Risiko Immunsuppression – Infektionskrankheiten vorbeugen und richtig impfen” während des DGIM, 4.05.19 in Wiesbaden. Veranstalter: Pfizer Deutschland GmbH