Eisenmangel bei Tumorpatienten birgt hohes Risiko

Der Barmer-Krankenhausreport 2019 zeigt: Patienten mit Eisenmangelanämie haben unter anderem eine erhöhte Sterblichkeit und längere Krankenhaus- verweildauer, hält Prof. Hartmut Link, Kaiserslautern, fest. Auf einem von Vifor veranstalteten Experten-Talk vor dem Hintergrund des Deutschen Krebskongresses in Berlin, wurde die Problematik des Eisenmangels bis hin zur Anämie bei onkologischen Patienten diskutiert. Sie weisen in Abhängigkeit von der Tumor-entität bis zu 63% einen Eisenmangel auf; 33% von ihnen entwickeln eine Eisenmangelanämie [1].

Dadurch ist das Risiko für eine Dosissenkung und -unterbrechung im Verlauf einer Chemotherapie bei moderater Anämie 1,5-fach und bei schwerer Anämie sogar 2,8-fach erhöht [2], wie der Onkologe Prof. Fuat Oduncu, München, darlegte. Dies führt zu einem häufigeren Auftreten lokaler Rezidive, einer erhöhten Sterberate sowie einer Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Das insgesamt zuverlässigste Diagnoseinstrument ist die Transferrinsättigung (TSAT). Liegt sie unter 20%, ist von einer eisendefizitären Erythropoese auszugehen. Bei onkologischen Patienten mit Eisenmangel empfehlen die Onkopedia- und ESMO-Leitlinien vorzugsweise die i.v. Eisensubstitution. Dabei wird von den Leitlinien insbesondere eine i.v. Eisensubstitution mit Eisencarboxymaltose (ferinject®) genannt.

Quelle: Experten-Talk: Eisenmangel bei Tumorpatienten behandeln? 5 Experten – 5 Botschaften. Im Rahmen des 34. Deutschen Krebskongresses 2020, Berlin, 21.02.20.Veranstalter: Vifor Pharma Deutschland GmbH

Literatur:

1. Ludwig H et al: Ann Oncol 2013; 24:1886-92

2. Family L et al: Support Care Cancer 2016;24(10):4263-71

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