Viele Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden unter Eisenmangel bis hin zur Anämie, doch viel zu oft wird schon der Mangel nicht erkannt. Denn die Symptome – Erschöpfung, Fatigue, eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit oder erhöhte Infektanfälligkeit – sind unspezifisch und begleiten fast jede Erkrankung.
Wie die Diagnose gelingt, erklärte Prof. Joachim Labenz, Siegen: “Die Bestimmung des Eisenspiegels im Blut taugt nicht zum Nachweis eines Mangels. Vielmehr sollten neben dem Blutbild das Serum-Ferritin, die Transferrin-Sättigung und das C-reaktive Protein betrachtet werden.”
Eine orale Substitution hält der Experte für “keine wirklich gute Therapieform”. Besser geeignet sei meist die intravenöse Eisensubstitution etwa mit Eisencarboxymaltose (ferinject®), das zur Behandlung von Eisenmangelzuständen indiziert ist, sofern orale Eisenpräparate unwirksam sind oder nicht angewendet werden können.
In einer Metaanalyse mit 5 randomisierten kontrollierten Studien mit CED-Patienten erwies sich Eisencarboxymaltose als das effektivste i.v. Eisenpräparat bezüglich der Hb-Normalisierung und war zudem sehr gut verträglich. Labenz bestätigte die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser modernen i.v. Eisensubstitution in der Praxis.
Quelle: Presse-Gipfel: “Eisenmangel im Kontext der CED: Neue Erkenntnisse aus der Klinik und der Praxis”, am 11.09.18 in München anlässlich des DGVS-Kongresses, Veranstalter: Vifor