Diuretika sind im Algorithmus der antihypertensiven Therapie in allen Stufen vertreten [1]. Das thiazidähnliche Diuretikum Chlortalidon (Hygroton®) weist gegenüber dem Thiaziddiuretikum Hydrochlorothiazid (HCT), bei dem 2018 ein Rote-Hand-Brief vor dem Risiko von nichtmelanozytärem Hautkrebs warnte [2], entscheidende Wirksamkeitsvorteile auf und sollte daher breiter eingesetzt werden. Zu diesem Schluss kommt nun auch eine aktuelle Metaanalyse [3].
Analysiert wurden die Daten aus neun klinischen Studien mit insgesamt 51.789 Patienten. Dabei handelte es sich um zwei Beobachtungsstudien sowie um drei Kombinations- und vier Monotherapiestudien, in denen Chlortalidon und HCT verglichen wurden. In allen sieben Vergleichsstudien zeigte Chlortalidon eine stärkere blutdrucksenkende Wirkung als HCT: Der systolische Blutdruck wurde mit Chlortalidon im Mittel um -3,26 mmHg stärker gesenkt als mit HCT (gewichtete mittlere Differenz).
Dieser Unterschied war statistisch signifikant. Der diastolische Blutdruck nahm unter Chlortalidon ebenfalls statistisch signifikant stärker ab (-2,41 mmHg). Zusätzlich reduzierte Chlortalidon das kardiovaskuläre Risiko besser als HCT bei einer geringeren Senkung des Serumkaliumspiegels.
Quelle: Nach einer Presseinformation von Trommsdorff
Literatur:
- Williams B et al: Eur Heart J 2018; 39: 3021–3104
- Hydrochlorothiazid – Risiko von nicht- melanozytärem Hautkrebs [Basalzellkarzinom (Basaliom); Plattenepithelkarzinom der Haut (Spinaliom)]. 17.10.2018, abrufbar unter https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RHB/2018/rhb-hydrochlorothiazid.pdf;jsessionid=487086160893DA36BC126F20771649A3.1_cid319?_blob=publication File&v=6 , zugegriffen am 10.12.2019
- Dineva S et al: J Hum Hypertens 2019; 33: 766–774. DOI: 10.1038/s41371-019-0255-2