Bei Patienten mit Demenz-Verdacht sollte möglichst früh eine gründliche Differentialdiagnose erfolgen, um potenziell behandelbare Ursachen, wie z. B. einen Vitamin B12-Mangel, rechtzeitig zu erkennen.
Darauf weisen Wissenschaftler um PD Dr. Marija Djuk aus Göttingen in einer Publikation hin [1]. In einer retrospektiven Studie, in die 160 geriatrische Patienten mit Demenz-Verdacht eingeschlossen wurden, zeigte sich bei rund jedem dritten mit neu diagnostizierter Demenz und bei 18 % aller Patienten mit bereits bekannter Demenz mindestens eine potenziell reversible Ursache der Erkrankung. Am häufig-sten trat eine depressive Pseudodemenz auf. Zweithäufigste behandelbare Ursache war ein Vitamin-B12-Mangel, der bei knapp 10 % der dementen Patienten festgestellt wurde.
Gerade bei älteren Patienten ist ein Vitamin-B12-Mangel weit verbreitet. Bis zu 30 % der über 75-Jährigen sind davon betroffen. In verschiedenen Studien wurde eine Assoziation zwischen Vitamin-B12-Mangel und einem erhöhten Risiko für den Abbau kognitiver Fähigkeiten beobachtet [2]. Besonders gefährdet sind ältere Menschen mit Diabetes, insbesondere wenn sie mit Metformin behandelt werden. Entgegen früherer Annahmen ist selbst bei Malabsorption eine orale Therapie erfolgreich, wenn Vitamin B12 ausreichend hoch dosiert wird (z. B. mit B12 Ankermann®; 1000 µ g Cyanocobalamin pro Dragee*).
Quelle: Presseinformation von Wörwag Pharma;
Literatur
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[1] Chen H. et al.: Current Alzheimer Research 12, 88-94, 2015;
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[2] Vidal-Alaball JV et al.: The Cochrane Database Syst Rev Jul 20 (3), CD004655, 2005*