Was kann der Hausarzt und der Patient mit einer kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) für neue Erkenntnisse gewinnen? Das war die Fragestellung auf einem von Dexcom unterstützten Symposium während der Herbsttagung der Diabetologen in Leipzig. Dabei wurde dem ‚alten‘ Langzeitwert HbA1c nicht seine Berechtigung abgesprochen. Vielmehr sieht der Diabetologe Dr. Thorsten Siegmund, München, die CGM-Ergebnisse als ‚griffiger‘, im Sinne einer größeren Patientennähe.
Ziel einer CGM ist es, wie Dr. Ralph Ziegler, Münster, erklärte, die Time in Range (TIR) zu erhöhen, welche zumeist mit etwa 70 bis 180 mg/dl (3,9 bis 10,0 mmol/l) definiert ist. Zwischen der TIR und dem HbA1c bestehe eine belegte Korrelation [1]. Das mit der CGM anvisierte Ziel ist es, die TIR möglichst hoch zu halten.
Dabei kann eine Steigerung der TIR um 10% eine Verbesserung des HbA1c um 0,5 Prozentpunkte bewirken. Dies gilt für das gesamte untersuchte Kollektiv. Bei Patienten mit einem höheren HbA1c Ausgangswert von 8% und darüber, kann der HbA1c sogar um 1 Prozentpunkt abgesenkt werden [1]. Eine CGM, merkte ein Arzt aus dem Plenum an, sei möglicherweise besonders vorteilhaft bei den Patienten, bei denen eine HbA1c-Reduk-tion nicht erklärbar misslingt. Siegmund berichtet: “Die Patienten können im Alltag mit einer CGM sehr viel mehr verbinden, als mit dem HbA1c.” Dies erleichtere zum einen ein gezieltere Intervention und damit auch die Motivation der Patienten, die schneller ‚belohnt‘ werden.
Quelle: Satellitensymposium: Zeit im Zielbereich – Klinisch relevant oder nur ein neuer Parameter für CGM-Enthusiasten? auf der 13. Diabetes Herbsttagung 2019, Leipzig, 9.11.19; Veranstalter: Dexcom
Literatur
1. Beck RW et al: J Diabetes Sci Technol 2019; 13(4): 614-26