Die Immunität gegen Keuchhusten hält nach einer durchgemachten Infektion maximal 12 Jahre an. Auch die Säuglings-Impfung schützt nicht langfristig. Deshalb erkranken immer mehr Jugendliche und Erwachsene an Pertussis, erklärte Dr. Markus Frühwein aus München. Besonders schwerwiegende Folgen kann dies für ältere Menschen haben. Denn sie fallen oft nicht mit den typischen Symptomen auf, die man von Kindern kennt. Sie leiden häufig “nur” unter einem hartnäckigen, schmerzhaften Husten. Doch jeder zehnte Keuchhusten-Patient über 65 Jahre muss ins Krankenhaus.
Ältere Menschen sind also Kandidaten, für die eine Pertussis-Auffrischimpfung besonders dringlich wäre, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern und auch Personen im nahen Umfeld zu schützen, die selbst noch nicht immun sind, z. B. Neugeborene.
Die STIKO empfiehlt derzeit, bei Erwachsenen, anstatt der nächsten Standardimpfung gegen Tetanus und Diphtherie, eine Dreifachvakzine zu geben, die auch Pertussis enthält. Es wird dringend erwartet, dass diese Empfehlung auch auf Menschen über 60 Jahre ausgedehnt wird, sagte Frühwein. “Ich setze in meiner Praxis jetzt nur noch einen Dreifachimpfstoff ein, da es kaum ältere Patienten gibt, für die sich keine Indikation finden lässt”, so Frühwein.
Um den Impfschutz in der Bevölkerung zu bessern, startet die Firma GSK eine Aufklärungskampagne für Erwachsene über TV, Radio, Anzeigen und auch Online. Des weiteren gibt es Infomaterialien für Ärzte und Patienten. Näheres unter www.impfen.de.
Quelle: Pressegespräch “Keuchhusten ist keine Kinderkrankheit – GSK intensiviert Aufklärung”. München, 6. März 2020