Nach einer kürzlich erfolgten Aktualisierung der GINA (Global Initiative for Asthma)-Leitlinie hat das lang wirksame Anticholinergikum Tiotropium nun auch im Therapiealgorithmus für Asthma-Patienten einen festen Platz – und zwar als Kombinationspartner ab der Schwerestufe 4. Von einer Kombination profitieren auch COPD-Patienten. Dies gilt insbesondere dann, wenn es die richtige ist – z. B. die Kombination eines LAMA wie Tiotropium mit einem LABA wie Olodaterol. Aktuelle Auswertungen der von Prof. Dave Singh, Manchester, vorgestellten OTEMTO-Studien liefern beste Argumente dafür, COPD-Patienten bereits frühzeitig auf eine mit dem Präparat Spiolto® Respimat® realisierte LAMA/LABA-Fixkombination Tiotropium/Olodaterol ein- beziehungsweise umzustellen. In allen Endpunkten erwies sich die genannte Kombinationstherapie gegenüber der Monotherapie mit Tiotropium (Spiriva®) als überlegen – nicht zuletzt im Hinblick auf die Lebensqualität.
Erstmals bei der ERS vorgestellte Ergebnisse der ENERGITO-Studie bescheinigen der neuen LAMA/LABA-Fixkombination in Sachen ventilatorischer Lungenfunktion zudem eine überlegene Wirksamkeit im Vergleich mit der Kombination des lang wirksamen Beta2-Sympathomimetikums Formoterol mit dem inhalativen Steroid (ICS) Fluticason, berichtete Prof. Karl-Michael Beeh in Amsterdam. Die in dieser Studie gewonnenen Daten legen nach Einschätzung Beehs durchaus einen etwas kritischeren Umgang mit inhalativen Steroiden bei COPD-Patienten nahe.
Von Prof. Ronald Dahl, Aarhus/Dänemark, vorgestellte Ergebnissse der MezzoTinA-Asthma-Studie haben dem LAMA-Klassiker Tiotropium nun auch einen festen Platz in dem von der GINA verantworteten Therapiealgorithmus bei Asthma bronchiale eingebracht. Unabhängig davon, ob hinsichtlich ihrer Symptome unzureichend kontrollierte Asthmatiker bereits mit Anti-Leukotrienen vorbehandelt waren oder nicht – zudem auch unabhängig von Vorkommen und Zahl vorangegangener Asthma-Exazerbationen -, profitierten die zusätzlich mit Tiotropium behandelten Patienten etwa in Sachen Lungenfunktion (FEV1) von der genannten Zusatzmedikation.
Quelle: Pressekonferenz „A driving force in new treatments“, Veranstalter: Boehringer Ingelheim, Amsterdam, 28. 9.2015